Öl teurer als Gas Milde Witterung senkt Energiebedarf der Haushalte

Heidelberg/München (dpa) - Die Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2017 auch aufgrund des milden Wetters rund fünf Prozent weniger Energie für ihre Wohnungsheizung benötigt als im Jahr zuvor.

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Bei den Kosten standen allerdings nur diejenigen Verbraucher auf der Gewinnerseite, die ihre Wohnungen mit Gas beheizen, teilte das Internet-Portal Verivox in Heidelberg mit.

Während die Gaskunden ihre Rechnung um rund zehn Prozent senken konnten, zahlten Heizölkunden rund 16,5 Prozent mehr. Am Ende waren die Kosten für beide fast gleich. Ein Musterhaushalt mit Gasheizung zahlte demnach durchschnittlich 913 Euro, mit Ölheizung 927 Euro. Besonders die Monate März und Oktober waren vergleichsweise mild.

Die Heizölpreise hatten vor genau zwei Jahren im Januar 2016 ihren tiefsten Stand seit 2004 erreicht. Für 100 Liter Heizöl waren nur 38 Euro zu bezahlen (bei Abnahme von 3000 Litern, inkl. MwSt). Seitdem ging es bergauf. Heute kosten 100 Liter Heizöl rund 62 Euro. „Der durchschnittliche monatliche Heizölpreis ist um 50 Prozent gestiegen“, heißt es beim Internet-Portal Check24 in München. „Während die Heizölpreise steigen, wird Gas immer günstiger.“

Bei den Brennstoffkosten für Öl- und Gasheizungen hat mal der eine und mal der andere Energieträger die Nase vorn. Die Wirtschaftlichkeit eines Heizungssystems richtet sich jedoch nicht allein nach den Brennstoffkosten, sondern auch nach anderen Kriterien wie dem Anschaffungspreis oder der Lebensdauer. Verivox hat die Jahreskosten der Heizungen ermittelt, indem die sogenannten Gradtagszahlen des Deutschen Wetterdienstes von Januar bis März und von Oktober bis Dezember herangezogen wurden. Damit werden die Temperaturunterschiede berechnet.