Millionen Menschen in Deutschland wollen mehr arbeiten
Wiesbaden (dpa) - Rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland haben sich 2013 eine Arbeit oder mehr Arbeitsstunden gewünscht. Dieses ungenutzte Arbeitskräftepotenzial sei im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Die Zahl der Joblosen, die generell gerne arbeiten würden („Stille Reserve“), veränderte sich zwar fast gar nicht (- 0,2 Prozent). Die Zahl der Unterbeschäftigten aber sank um 3,4 Prozent und die der Erwerbslosen um 1,9 Prozent.
Der Unterschied zwischen Erwerbslosen und Arbeitswilligen ohne Beschäftigung liegt vor allem darin, dass die Erwerbslosen auch kurzfristig für Arbeit zur Verfügung stehen. Die Joblosen mit Arbeitswunsch sind nur grundsätzlich verfügbar und suchen teilweise nicht aktiv nach Beschäftigung. Unterbeschäftigte dagegen sind erwerbstätig, entweder in Voll- oder in Teilzeit - aber sie würden gerne mehr Stunden arbeiten.
Unterbeschäftigung in Vollzeit betraf vor allem Männer: 74 Prozent derer, die mehr arbeiten wollten, waren männlich. Bei Teilzeit verhielt es sich umgekehrt: Hier waren es 73 Prozent Frauen, die weniger Stunden arbeiten konnten als sie wollten.
Insgesamt setzt sich das ungenutzte Potenzial der Arbeitskräfte im Land zusammen aus 2,2 Millionen Erwerbslosen, 3,1 Millionen Unterbeschäftigen und einer Million Arbeitswilliger ohne Beschäftigung. Das Statistische Bundesamt erhielt diese Zahlen aus der Arbeitskräfteerhebung unter Menschen zwischen 15 und 74 Jahren.