Neue Standorte: Ikea stößt auf Widerstand
Das schwedische Möbelhaus will in Deutschland expandieren — und beklagt die restriktive Haltung von Behörden in NRW.
Hofheim-Wallau/Wuppertal. Ikea tut sich zunehmend schwer bei der Suche nach neuen Standorten. Insbesondere die restriktive Haltung von Behörden in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zu neuen, großflächigen Märkten außerhalb der Innenstädte erschwere die Expansion, sagte der Chef von Ikea Deutschland, Peter Betzel. „Das Geschäft ist sehr schwierig, selbst wenn die lokalen Behörden uns wollen.“ In Wuppertal beispielsweise unterstützt Ikea eine Klage der Stadt gegen das Land, das eine Ansiedlung verboten hat.
Im Geschäftsjahr 2013, das am 31. August endete, hat Ikea in Deutschland keinen weiteren Markt eröffnet. Im laufenden Jahr sollen aber neue Häuser in Hamburg-Altona mit einem City-Sortiment und in Lübeck erstmals mit einem separaten Shopping-Center eröffnen. An seinen Standorten will das Möbelhaus zunehmend auch als Vermieter weiterer Einzelhandelsflächen (Fachmarktzentren) auftreten.
Im Geschäftsjahr 2013 stieg der Umsatz in Deutschland um 2,8 Prozent auf 3,99 Milliarden Euro. Der Marktanteil ist laut Betzel um 0,4 Punkte auf 13,2 Prozent gewachsen. Im Schnitt gab jeder Kunde 82,84 Euro pro Einkauf aus. Deutschland ist mit einem Anteil von 15,1 Prozent weltweit größter Einzelmarkt des in Schweden gegründeten Konzerns.
„In den nächsten Jahren“ wolle man den Umsatz in Deutschland auf acht Milliarden Euro verdoppeln, sagte Betzel. Einen Anteil von bis zu zehn Prozent soll dabei der lange vernachlässigte Onlinehandel bringen, der 2013 nur 92 Millionen Euro oder 2,5 Prozent zum Umsatz beitrug. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das ein Plus von 26,8 Prozent. „Das ist ein wachsender Markt, an den wir glauben“, sagte der Ikea-Chef. Der Internet-Handel mit Möbeln werde stärker wachsen als der stationäre Bereich.
Zum Gewinn äußerte sich Deutschland-Chef Betzel Montag nur vorsichtig. Man sei nicht unzufrieden, sagte er dazu lediglich. dpa/Red