Neuer Bayer-Chef will schlankere Strukturen

Marijn Dekkers tritt am Freitag sein Amt an.

Köln. Der ab Freitag neue Bayer-Chef Marijn Dekkers (51) sieht keine Notwendigkeit für ganz große Veränderungen bei dem Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern. In den 38 Wochen, die der gebürtige Holländer bereits bei Bayer absolviert hat, habe er sich intensiv mit den Geschäften auseinandergesetzt.

Sein Fazit vor einer Journalisten-Runde in Köln: Alle drei Teilkonzerne - Gesundheit, Pflanzenschutz und Kunststoffe sind für Dekkers von strategischer Bedeutung. "Ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, am Portfolio etwas zu ändern." Dies sei aber keine Bestandsgarantie für die Ewigkeit.

Dekkers möchte aber Bayer schnell eine schlankere Struktur verordnen, damit Entscheidungen innerhalb des Unternehmens beschleunigt werden. "Das hat nichts mit Arbeitsplatzabbau zu tun", betonte er. Wo heute bei Bayer zehn oder mehr Manager über Projekte entscheiden würden, reichten auch fünf. Dekkers: "Ich wünsche mir mehr Innovation und weniger Administration."

Seinen Vorgänger Werner Wenning lobte Dekkers dafür, ihm ein "gut bestelltes Haus" hinterlassen zu haben. Dekkers selbst ist mit seiner Familie wegen der Internationalen Schule in den Düsseldorfer Norden gezogen.

Seine Töchter - 11 bis 13 Jahre alt - sollen es bequem haben. Dafür pendelt der Vater täglich zwischen Düsseldorf und Leverkusen. "Meine Familie ist mir ausgesprochen wichtig und sie gibt mir die Kraft, den beruflichen Alltag zu meistern", sagt Dekkers.