Das hatte sich die Belegschaft sicher anders vorgestellt: Als vor zwei Jahren Investor Nicolas Berggruen den Warenhausriesen aus der Insolvenz heraus kaufte, wurde er als Retter gefeiert; als langfristiger Investor, der weder Stellen streichen noch Filialen schließen wollte.
Jetzt zeigt sich: Auch Nicolas Berggruen kocht nur mit Wasser — und kann seine vollmundigen Versprechungen nicht halten. Sicher, die Euro-Krise drückt langsam auch in Deutschland auf die Stimmung, doch allein damit lässt sich das Stellenabbau-Programm nicht begründen.
In den vergangenen zwei Jahren ist es dem Karstadt-Chef nicht gelungen, ein frisches Konzept zu präsentieren, das einen Neuanfang erkennen lässt. Mit Stellenstreichungen allein kommt der Warenhausriese aber nicht mehr auf die Beine. Das haben schon andere versucht — und sie sind gescheitert.
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