NordLB: Konjunkturflaute und Schiffskrise nagen am Gewinn

Hannover (dpa) - Die Konjunkturflaute und die anhaltende Krise der Schifffahrt nagen am Gewinn der Norddeutschen Landesbank (NordLB). Für 2012 peile das Institut zwar immer noch ein positives Ergebnis an - es werde aber klar unter den Vorjahreszahlen liegen, sagte Bankchef Gunter Dunkel.

In den ersten neun Monaten schmolz der Überschuss von 262 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2011 auf 141 Millionen Euro zusammen. „Wir haben die Risikovorsorge deutlich erhöht“, erklärte Dunkel. Vor allem bei der Finanzierung von Schiffen gab es Wertberichtigungen. Das dritte Quartal steht jedoch mit einem Ertragsplus um 11 auf 74 Millionen Euro in den Büchern.

Bereits zum Halbjahr hatte die NordLB über Probleme in ihrem traditionellen Schiffsgeschäft berichtet, das neben der Flugzeug-, Infrastruktur-, Agrar- und Energiefinanzierung zu den wichtigsten Feldern gehört. Die Einbrüche im Containerverkehr führen dazu, dass Kunden Probleme haben, ihre Kredite zu bedienen. Die gesamte Vorsorge wurde von der Bank auf 352 Millionen Euro mehr als verdreifacht.

„Dies drückt auf das Ergebnis“, sagte Dunkel. Doch im Großen und Ganzen sieht er das Geldhaus gut aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2011 hatte die NordLB trotz Euro-Schuldenkrise und Verunsicherung der Märkte den Nettogewinn um 71 Prozent auf 536 Millionen Euro ausgebaut - wieder aufgelöste Risikopuffer spielten dabei aber eine zentrale Rolle. „Angesichts des weiterhin schwierigen Marktumfelds können wir zufrieden sein“, sagte der Vorstandschef zur aktuellen Entwicklung. Vor allem der um 15 Prozent gesteigerte Zinsüberschuss trug dazu bei.

Der Ausblick auf 2013 fällt bei den Niedersachsen durchwachsen aus. „Die harten Konsolidierungsmaßnahmen haben in Südeuropa zu einer schweren Rezession beigetragen“, heißt es im Geschäftsbericht. Für ihr Engagement in Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien meldete die NordLB einen Rückgang um 15 Prozent auf 12 Milliarden Euro. In den ebenfalls mit massiver Staatsverschuldung kämpfenden USA seien die Aussichten deutlich besser als in Europa.