Ölpreise fallen nach starken US-Rohöllagerbeständen weiter
New York/London/Wien (dpa) - Die Ölpreise sind am Mittwoch nach überraschend großen US-Lagerbeständen erneut unter Druck geraten. Besonders stark fiel bis zum späten Nachmittag der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober.
Der Preis sank um 1,27 Dollar auf 44,16 Dollar. Zwischenzeitlich war er sogar unter die Marke von 44 Dollar gesunken. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel auf 48,90 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Dienstag.
Verantwortlich für die Rückgänge waren unerwartet große Rohöllagerbestände in den USA. Sie weisen auf ein großes Angebot am Ölmarkt hin und drücken dadurch die Preise nach unten. Die Bestände seien um 4,7 Millionen auf 455,4 Millionen Barrel (je 159 Liter) geklettert, hatte das Energieministerium am Nachmittag mitgeteilt. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,9 Millionen Barrel erwartet.
„Die Achterbahnfahrt bei den Ölpreisen hält an“, kommentierten die Analysten der Commerzbank. Einem Preisanstieg um mehr als 25 Prozent innerhalb von drei Handelstagen war bereits am Dienstag ein starker Rückgang gefolgt. „Verlässliche Vorhersagen über die kurzfristige Preisentwicklung sind daher im Augenblick kaum zu treffen.“
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Dienstag bei 47,77 US-Dollar pro Barrel gelegen habe. Das waren 76 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.