Opel-Arbeitnehmer wollen keine Zugeständnisse ohne Gegenleistung
Bochum/Berlin (dpa) - Das neue Management von Opel muss sich auf harte Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern gefasst machen.
„Ohne verbindliche Gegenleistungen wird es keine weiteren Beiträge der Arbeitnehmer zur Sanierung geben können“, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Werks, Rainer Einenkel, der „Frankfurter Rundschau“.
Die Beschäftigten an dem Standort im Ruhrgebiet hätten seit Jahren erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. „Der Belegschaft ist nicht mehr zu vermitteln, dass weitere Einschnitte kommen sollen und es für das Werk womöglich nur noch eine Perspektive von zwei Jahren gibt“, sagte der Betriebsratschef.
Bei dem Rüsselsheimer Autobauer stehen Verhandlungen über die Umsetzung des neuen Tarifvertrags an. Die IG Metall hat sich mit der Geschäftsführung auf eine Stundung der ausgehandelten Lohnerhöhung von 4,3 Prozent bis Ende Oktober geeinigt.
Opel und seine britische Schwestermarke Vauxhall leiden angesichts der Schuldenkrise in Europa unter stark rückläufigen Verkäufen. Der Marktanteil sinkt. In der vergangenen Woche war der bisherige Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke überraschend abgetreten. Der Mutterkonzern GM baut das Opel-Management nun in großem Stil um. Stracke hatte sich mit den Arbeitnehmern verständigt, bis 2016 auf Werksschließungen und Entlassungen zu verzichten.