Ostendorf kauft Müller-Brot zurück: 700 Jobs fallen weg
Neufahrn (dpa) - Der frühere Eigentümer Klaus Ostendorf kauft die insolvente Großbäckerei Müller-Brot zurück - etwa 700 Mitarbeiter werden aber ihren Arbeitsplatz verlieren.
Der Gläubigerausschuss des Unternehmens entschied sich für das Angebot einer Investorengruppe um Ostendorf, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl am Donnerstag mitteilte.
Von den knapp 1100 Beschäftigten können aber nur „bis zu 400 Mitarbeiter übernommen werden“, berichtete Ampferl. Die von Kündigung betroffenen Beschäftigten würden umgehend freigestellt. Sie sollen noch vor dem Wochenende ihre Kündigung erhalten. Er habe bereits Gespräche mit dem Betriebsrat für einen Interessenausgleich und Sozialplan aufgenommen, sagte der Insolvenzverwalter.
Neben dem Firmengelände in Neufahrn bei Freising übernimmt Ostendorf auch 151 der 230 Filialen. Der alte und neue Mehrheitseigner wolle womöglich schon nächste oder übernächste Woche eine Produktionsgenehmigung bekommen, erläuterte Ampferl. In dem Werk sollen dann aber noch höchstens 90 Beschäftigte Semmeln, Brezn und Brot backen. Nach dem Bekanntwerden des Hygieneskandals waren große Discounter bei Müller-Brot abgesprungen. Die Produktion solle dem gesunkenen Umsatz angepasst werden, erläuterte Ampferl.
Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Zu der Investorengruppe um Multimillionär Ostendorf gehört auch der frühere Müller-Brot-Geschäftsführer Stefan Huhn. Müller-Brot kämpft seit Jahren mit massiven Hygieneproblemen. Ende Januar legten die Aufsichtsbehörden die Produktion in der Backfabrik in Neufahrn still. Lebensmittelkontrolleure hatten wiederholt Mäusekot und Kakerlaken gefunden. Vor eineinhalb Wochen verlängerte das Landratsamt Freising den Produktionsstopp erneut.