Panzerbauer KMW und Nexter bleiben zuversichtlich für Fusion

München/Versailles (dpa) - Die Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Nexter bleiben trotz einer vertieften Prüfung durch die Bundesregierung zuversichtlich für ihre Fusionspläne. „Wir glauben nicht, dass es zu Verzögerungen kommen wird“, sagte ein KMW-Sprecher in München.

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Auch der französische Konkurrent Nexter ist nach Angaben einer Sprecherin optimistisch, den Zusammenschluss wie geplant bis Ende des Jahres durchzubringen. „Das erscheint uns völlig normal“, sagte sie zu der Ankündigung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Das Ministerium von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hatte am Mittwoch erklärt, es sei eine „vertiefte Prüfung“ der deutsch-französischen Fusion nach dem Außenwirtschaftsgesetz eingeleitet worden. Dabei gehe es um die Frage, ob durch den Zusammenschluss „wesentliche Sicherheitsinteressen“ der Bundesrepublik Deutschland gefährdet seien.

Die vertiefte Prüfung wurde am Dienstag gestartet und dauert einen Monat - jedoch erst ab dem Zeitpunkt, an dem die Unternehmen alle erforderlichen Unterlagen dem Ministerium vorgelegt haben. Das kann sich über mehrere Monate hinziehen.

Durch den Zusammenschluss wollen KMW und Nexter zu einem führenden europäischen Rüstungsanbieter mit gut 6000 Beschäftigten und knapp zwei Milliarden Euro Umsatz aufrücken. Das Bundeskartellamt hat bereits grünes Licht für die Fusion gegeben. Die Bonner Behörde hat aber nur die wettbewerbsrechtlichen Fragen, nicht jedoch die sicherheitspolitischen Erwägungen überprüft.

Ihre grundsätzlichen Pläne für die Rüstungsfusion hatten die beiden Firmen bereits 2014 angekündigt; Ende Juli wurden schließlich in Paris die Unterschriften unter die Verträge gesetzt. KMW baut unter anderem den Kampfpanzer Leopard, Nexter den Leclerc.