Meinung Paris hat das Sagen
Peugeot war vor drei Jahren praktisch pleite. Um den traditionsreichen Autobauer zu retten, kamen Milliarden vom Steuerzahler. Der französische Staat hält 14 Prozent der Anteile, die politischen Abhängigkeiten sind stark.
Das werden die Opel-Beschäftigten noch zu spüren bekommen. Nur bis Ende 2018 sind die rund 19.000 Mitarbeiter in den drei deutschen Werken vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Wenn es danach zu Schließungen kommt, wird es keine Standorte in Frankreich treffen. Paris hat das Sagen.
Peugeot und Opel sind mit sehr ähnlichen Modellpaletten unterwegs. Einsparungen lassen sich erreichen, wenn bei Einkauf, Fertigung und Verwaltung möglichst viel aus einer Hand kommt. Auf Dauer sieht es da für die Eigenständigkeit der Marke Opel düster aus. Die neuen Partner sind außerdem zu sehr auf den europäischen Markt angewiesen, der tendenziell schrumpft. Auf den Wachstumsmärkten China, Indien und Südamerika fehlt es an Präsenz. Und beiden Unternehmen mangelt es an finanzieller Potenz, daran grundlegend etwas zu ändern. Hoffnung bietet allein die starke Position der Opel-Ingenieure in Sachen Elektroantrieb. Vielleicht bietet sich dort für den deutschen Partner die Basis, um unter dem Peugeot-Dach Gas zu geben.