Pfleiderer findet Abnehmer für Teil des US-Geschäfts

München/Neumarkt (dpa) - Der finanziell angeschlagene Holzverarbeiter Pfleiderer will nach Angaben des Unternehmens einen Teil seines problematischen Nordamerika-Geschäfts bald verkaufen.

Für den Standort Moncure im US-Bundesstaat North Carolina der Pfleiderer-Tocher Uniboard interessiert sich eine Tochtergesellschaft des chilenischen Fabrikanten Paneles Arauco. Eine Vereinbarung über den Kaufpreis von 62 Millionen US-Dollar (rund 47,5 Millionen Euro) sei unterschrieben worden.

Der Vorstand hofft, dass die Transaktion im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden kann. Erst im Februar 2010 war in Moncure ein neues Werk eröffnet worden. Das Geld solle zur Schuldentilgung verwendet werden, sagte ein Pfleiderer-Sprecher am Freitag. Insbesondere die teure Expansion nach Nordamerika kurz vor der Wirtschaftskrise hatte Pfleiderer an den Rand des Ruins gebracht.

Wird der Verkauf des Standorts in Moncure abgeschlossen, hätte Pfleiderer damit rund die Hälfte der Erlöse sicher, die das Sanierungskonzept für das komplette Nordamerika-Geschäft vorsieht. Ob das in diesem Jahr beschlossene Konzept umgesetzt und das Unternehmen gerettet werden kann, hängt noch an den Klagen mehrerer Aktionäre und Anleihe-Gläubiger. Sie setzen sich gegen ihre faktische Enteignung zur Wehr.

Neben den beiden Werken in Moncure besitzt Pfleiderer über seine Tochter Uniboard weitere vier Werke in Kanada. Zudem produziert der 2007 übernommene Bodenbelaghersteller Pergo an zwei Standorten in den USA und Kanada. Der ursprünglich geplante gemeinsame Verkauf aller Uniboard-Standorte in den USA und Kanada hatte sich als schwierig erwiesen. Die jetzt geschlossene Vereinbarung über Moncure werde aber den Verkauf der Uniboard-Werke in Kanada erleichtern, zeigte sich Pfleiderer-Restrukturierungsvorstand Joachim Ziems überzeugt. Nach Angaben eines Sprechers gibt es für das Geschäft mit den Chilenen keine schwierigen Hürden mehr zu bewältigen.