Photokina: Kameras werden immer raffinierter

Die kleinen Digitalen helfen bei Ortsbestimmungen und laden Bilder ins Internet. Mehr Pixel sind kein Thema mehr.

Köln. Sie können Schiefes geraderücken, Porträts anhübschen und Fotos ruckzuck fertigmachen fürs Internet: Kameras mit vielen technischen Finessen stehen im Mittelpunkt, wenn die Photokina als weltgrößte Fotomesse am 21. September an den Start geht. Deutlich zeigt sich: Die Digitalkameras werden kleiner, kompakter, haben zusätzliche Funktionen und intelligente Technik eingebaut - und sie werden etwas teurer. Weil es der Nutzer in der Regel bequem mag, soll ihm möglichst nicht mehr als ein Druck auf den Auslöser abverlangt werden. Auch zu den Trends gehören 3D-Entwicklungen für Kamera, Camcorder oder TV-Geräte.

Der Fotomarkt bleibt ein Wachstumsmarkt, weltweit wie auch in Deutschland. Daran habe auch das Krisenjahr 2009 nichts geändert, zeigt sich die Branche optimistisch. Heutzutage gehöre die Ausstattung mit Kamera, Handy oder Smartphone in praktisch jedem Haushalt und für alle Altersklassen zum Standard.

Jede Generation verlangt der Fotoindustrie andere Innovationen ab: Lässt den Fotografen das Gedächtnis im Stich, kann die moderne Kamera aushelfen. "Gesichtswiedererkennung, Motiv-Erkennung und Ortsbestimmung sind für die Kameras von morgen, wie sie auf der Photokina gezeigt werden, kein Problem mehr", heißt es zu angekündigten Neuheiten für die internationale Branchenschau in Köln. Die Geräte identifizieren Menschen und Mimik, können sich über GPS oder andere Systeme mit Daten etwa über abgebildete Gebäude versorgen und sich diese merken.

Vor allem jüngere Fotografen und Filmer spricht eine neue Software an, mit der schon per Kamera bestimmt wird, welches Foto oder welche Clips schnell ins Web sollen. Beim Anschluss der Kamera an PC oder Notebook wird die Verbindung zur Internetplattform automatisch hergestellt, die Bilder werden auch gleich in das erforderliche Webformat konvertiert. Gefragt bei den Hobbyfotografen ist auch das Filmen und Fotografieren mit nur einem Gerät.

Die digitalen Aufnahmesysteme in Fotokamera oder Camcorder können dies gleichzeitig, der Nutzer müsse nur einmal auf den Auslöser drücken. "Intelligente Automatiken übernehmen den Rest", meinte die Messe. Verwackeln - Problem Nummer eins des Hobbyfotografen - soll bald der Vergangenheit angehören, glaubt man den Versprechungen der Hersteller. Die Technik verfeinere die Bildstabilisation immer weiter.

Orientierung sollen die Kameras geben und durch unbekanntes Terrain lotsen: Laut Anbieter-Infos greifen die Hightech-Geräte dabei auf WiFi-Stationen oder das europäische Galileo-System zurück. Der Fotograf erhält Informationen über alles Wissenswerte in seinem Umfeld.