ProSiebenSat.1 mit Rekordzahlen - Dax-Aufstieg winkt

München (dpa) - Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 hat nach erneuten Rekordzahlen alle Chancen für einen Aufstieg in den deutschen Leitindex Dax.

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Die Münchner erreichten wie angekündigt ein Jahr früher ihr ursprüngliches Umsatzziel für 2015, wie sie am Donnerstag mitteilten. Der Umsatz legte 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro zu. Doch beim Ausblick auf das laufende Jahr blieb der Vorstand trotz Rückenwindes von der Konjunktur zum Teil zurückhaltend.

ProsiebenSat.1 gilt schon länger als heißer Aufstiegskandidat für den Dax. Da sich aber zuletzt der Kurs des bis vor kurzem noch als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelten Spezialchemieunternehmens Lanxess erholt hat, gehen Experten nicht von einem Aufstieg im März, sondern eher im September aus.

Die Aktionäre können sich über eine 13 Cent höhere Dividende von 1,60 Euro pro Aktie freuen. Der Gewinn gibt das her: Unterm Strich verdiente der TV-Konzern 373,5 Millionen Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Umsatzplus trugen deutlich gestiegene Werbeeinnahmen der TV-Sender bei, die noch immer fast drei Viertel des Umsatzes ausmachen.

Die Münchner profitierten von der robusten deutschen Konjunktur, die maßgeblich bestimmt, wie viel Geld Werbekunden für Fernsehspots und andere Reklame ausgeben. Auch für 2015 sind die Konjunkturaussichten solide. Zudem steht kein sportliches Großereignis an, das ProsiebenSat.1 Zuschauer abzwacken könnte.

Dennoch sind die Münchner mit ihrem Ausblick sehr vorsichtig. Beim um Sondereffekte wie Umbaukosten bereinigten Ergebnis sagen die Münchner lediglich eine Steigerung voraus, ohne näher ins Detail zu gehen. Beim Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ebenfalls. Beide Kennzahlen waren 2014 um vier, beziehungsweise sieben Prozent gestiegen.

Um sich unabhängiger vom konjunkturanfälligen Werbemarkt zu machen, setzt ProSiebenSat.1 verstärkt auf das Digitalgeschäft. Die Sparte mit Angeboten wie wetter.com, dem Reiseportal weg.de oder der Online-Videothek Maxdome wuchs im vergangenen Jahr deutlich schneller als der klassische TV-Bereich. Auch das Geschäft mit eigenen Film- und Serienproduktionen zog kräftig an.