ProSiebenSat.1 peilt auch 2012 Rekordergebnis an
München (dpa) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis eingefahren und will Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr weiter steigern.
Wachstumstreiber seien die Sender in Skandinavien, Österreich und der Schweiz, der neue Frauensender Sixx und das Geschäft mit digitalen Medien, erklärte Vorstandschef Thomas Ebeling am Donnerstag in Unterföhrung bei München. Das schwächelnde Flaggschiff Sat.1 soll mit einem neuen Vorabendprogramm wieder auf Kurs gebracht werden.
Vorstandschef Thomas Ebeling sagte: „2011 war ein weiteres Rekordjahr für ProSiebenSat.1.“ Nach dem Verkauf der niederländischen und belgischen Sender wuchs der Umsatz im fortgeführten Geschäft um 6 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis stieg um 7,4 Prozent auf 850 Millionen, und der Jahresgewinn im fortgeführten Geschäft legte sogar um 12,4 Prozent auf 309 Millionen Euro zu.
Nach dem Abbau des Schuldenberges von 3,0 auf 1,8 Milliarden Euro erwartet ProSiebenSat.1 allein schon dank der niedrigeren Zinslast einen Gewinnschub. Aber auch für das operative Geschäft ist Ebeling optimistisch - der Start ins neue Jahr sei gut gewesen. Trotz Konjunkturdelle erwartet er wachsende Werbeerlöse für die Sendergruppe auch in Deutschland, denn das Fernsehen werde Marktanteile von den Druckmedien gewinnen.
Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele dürften den Zuschaueranteil im Sommer zwar sinken lassen, weil sie bei ARD und ZDF gezeigt werden. Aber der Werbekuchen für ProSiebenSat.1 und RTL werde nicht kleiner, sondern nur zeitlich anders verteilt, erklärte Ebeling.
Der vor einem halben Jahr gestartete Frauensender Sixx schaffte Februar bereits 0,8 Prozent Marktanteil und gleicht den leichten Rückgang bei Sat.1 mehr als aus. ProSieben-Chef Jürgen Hörner, der nach dem Ausscheiden des langjährigen Deutschlandchefs Andreas Bartl seit Donnerstag alle deutschsprachigen Sender leitet, will die Schwäche von Sat.1 im Tages- und Vorabendprogramm mit neuen Soap-, Spiel-, Quiz- und Realityformaten ab September beheben. Außerdem sei der Start eines weiteren Spartensenders geplant, sagte er.
Während die Sender in Osteuropa schlecht laufen und Ebeling sich hier ausdrücklich alle Optionen offenhält, boomen die Sender in Skandinavien ebenso wie das Online-Geschäft mit Spielen, HD- und Videoangeboten gegen Bezahlung. Den Anteil des nicht werbefinanzierten Geschäfts will Ebeling in den nächsten vier Jahre auf 50 Prozent des Konzernumsatzes verdoppeln.
Die Finanzinvestoren KKR und Permira und die übrigen Aktionäre profitieren mit einer höheren Dividende von dem Rekordergebnis. Sie soll um drei Cent erhöht werden auf 1,17 Euro je Vorzugsaktie und 1,15 Euro je Stammaktie.