Ramsauer zeigt Verständnis für E10-Klage des ADAC
München (dpa) - In der Debatte um den Biokraftstoff E10 hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Klage des ADAC gegen die Ölkonzerne begrüßt. Gleichzeitig kritisierte er im Nachrichtenmagazin „Focus“ die Kundenaufklärung der Mineralölwirtschaft bei der E10-Einführung.
Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) widersprach dem am Samstag. „Ich halte das Marktverhalten einiger Konzerne für nicht in Ordnung. Der ADAC hat mein volles Verständnis, wenn er mögliches Marktfehlverhalten anprangert“, sagte Ramsauer dem „Focus“. Die Konzerne müssten viel mehr Aufklärungsarbeit leisten.
„Wenn es darum geht, neue Hochleistungskraftstoffe einzuführen, investiert die Mineralölwirtschaft ja auch viel Geld für Kampagnen. Bei der Einführung von E10 tut sie dies bislang nicht“, kritisierte der Minister.
Der MWV veröffentlichte dagegen eine Pressemitteilung auf seiner Webseite, in der er die Informationskampagnen der Tankstellen als erfolgreich bewertete. Durch ausgelegte Listen an den Tankstellen seien inzwischen drei Viertel aller Autofahrer über die E10-Verträglichkeit ihres Fahrzeugs informiert. „Damit hat die Mineralölwirtschaft ihren Beitrag zum Gelingen des Benzingipfels erfolgreich geleistet“, kommentierte der Verband.
Der ADAC hatte gegen die Mineralölkonzerne Aral, BP, Jet, OMV und Shell Anzeige erstattet und will die Ölmultis auf diesem Wege dazu bringen, an ihren Tankstellen mit E10 auch weiter herkömmliches Super zu verkaufen - und nicht nur das deutlich teurere Super Plus mit 98 Oktan. Aral kündigte am Freitag an, wieder Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) und 95 Oktan anzubieten.