Razzia bei BP in Moskau
Moskau/London (dpa) - Wegen einer Klage gegen den britischen Ölmulti BP in Russland haben Gerichtsvollzieher das Moskauer Büro des Konzerns durchsucht. Mit der Razzia wollten die Behörden Druck auf das Unternehmen ausüben, sagte der BP-Chef in Russland, Jeremy Huck, nach Angaben der Agentur Interfax.
Die Klage geht auf einen Aktionär des russisch-britischen Gemeinschaftsunternehmens TNK-BP zurück. Er macht BP im Zusammenhang mit der gescheiterten Zusammenarbeit des britischen Konzerns mit dem russischen Ölförderer Rosneft für einen Verlust von 2,7 Milliarden US-Dollar (rund 1,87 Mrd Euro) verantwortlich.
„Wir sind der Meinung, dass es keine legitime Basis für die Klage gibt“, sagte ein BP-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in London. „Wir werden unseren Standpunkt vehement verteidigen.“ Ein Gericht im sibirischen Tjumen, das den Fall untersucht, hatte die Razzia angeordnet. Die Justizbeamten beschlagnahmten Unterlagen, wie russische Medien berichteten.
Eine gemeinsame Ausbeutung der Ölvorkommen in der russischen Arktis von Rosneft und BP war von russischen Oligarchen verhindert worden. Nun einigte sich Rosneft mit dem US-Multi ExxonMobil auf eine milliardenschwere Kooperation.