Globaler Export Rheinische Wirtschaft optimistisch
Die Risiken
Wenn es darum geht, was die Unternehmen als Risiken für ihre Geschäftsentwicklung ansehen, ist die Sorge um die Entwicklung der Inlandsnachfrage zwar weiter hoch: 45 Prozent sehen hier eines ihrer Hauptrisiken. Allerdings war dieser Wert bei früheren Umfragen schon höher. Zugenommen hat die Bedeutung des Fachkräftemangels in der Region: 37,6 Prozent schätzen dies als ein Hauptrisiko ein. Dies sei die Kehrseite der seit Jahren guten Beschäftigungsentwicklung, analysieren die IHK-Konjunkturexperten. Zudem erschwerten Demografie und der Trend zum Studium in vielen Branchen die Suche nach passenden Auszubildenden. 36,9 Prozent und damit mehr als bei der zurückliegenden Umfrage sehen die Entwicklung der Arbeitskosten als Risiko. Insbesondere gelte das in der Gastronomie, wo die Produktivität nicht mit den Lohnsteigerungen mithalten könne.
Betrachtet man einzelne Branchen, so stechen die Chemische Industrie, wo 54 Prozent der befragten Unternehmen die Geschäftslage als gut bezeichnen und das Baugewerbe hervor: hier sind es 52,9 Prozent. Auch in der IT-Branche ist kaum ein Betrieb mit seiner Lage unzufrieden. Die Beschäftigung in diesem Bereich werde weiter wachsen, glauben die Unternehmer, allerdings könne der Fachkräftmangel die Expansion bremsen.
Anders in der Metallindustrie, wo nur 27,9 Prozent die Geschäftslage als gut bezeichnen. Immerhin: In dem in den vergangenen Jahren besonders klagenden Handel verschlechtert sich die Stimmung nicht mehr weiter. 33,8 Prozent der befragten Unternehmer beurteilen die Geschäftslage zu Jahresbeginn als gut, 54,6 Prozent geben sich immer noch ein befriedigend. Hintergrund: Hohe Kaufkraft, niedrige Zinsen und eine zunehmende Beschäftigung sorgen für gute Umsätze.
Trübe Aussichten gibt es hingegen im Kredit- und Versicherungsgewerbe. Hier werden die Geschäftslage und auch die Erwartungen an die Zukunft wegen unsicherer Finanzmärkte, wegen beklagter Regulierung und niedrigen Umsätzen als schlecht bewertet. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in diesem Bereich gehen von schlechteren Beschäftigungserwartungen aus.
A propos Beschäftigung: Insgesamt möchten 22,4 Prozent der Betriebe ihre Mitarbeiterzahl erhöhen. Dem stehen nur 13,8 Prozent mit Plänen zum Beschäftigungsabbau gegenüber. Hilles Einschätzung: „Die erfreuliche Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich also weiter verbessern. Positive Impulse erwarten wir hier von der IT-Branche, der Gesundheitswirtschaft und der Chemischen Industrie.