Dies teilte Rheinmetall am Dienstag in Düsseldorf mit. Der Konzern begründete die Entscheidung mit der Entwicklung der Kapitalmärkte sowie der wirtschaftlichen und politischen Situation in der Eurozone. Damit reiht sich Rheinmetall in eine ganze Reihe auf Eis gelegter Börsengänge ein: Unlängst hatte der Essener Spezialchemiekonzern Evonik seine Kapitalmarktpläne vorerst aufgegeben. Im Herbst vergangenen Jahres stoppte Siemens ähnliche Pläne für den Leuchtmittelhersteller Osram. Nun soll das Unternehmen möglicherweise im Herbst dieses Jahres an den Kapitalmarkt gebracht werden.
Wie Rheinmetall weiter betonte, bleibe der Börsengang allerdings weiterhin eine Option, die das Unternehmen zu gegebener Zeit erneut prüfen werde. Konzernchef Klaus Eberhardt zeigte sich von der Wachstumsstärke und der bedeutenden Rolle von KSPG als internationaler Automobilzulieferer überzeugt. „Wir stehen unter keinem Zeitdruck“ erklärte er.
Ursprünglich hatten die Düsseldorfer vorgesehen, die Tochterfirma noch bis Ende Juni an die Börse zu bringen. Dabei sollte Rheinmetall zunächst die Mehrheit behalten, die Kontrolle dann aber in mehreren Schritten abgeben. In Branchenkreisen wird der Wert der KSPG auf rund eine Milliarde Euro taxiert.
Mit den Börsenplänen verabschiedet sich Rheinmetall von seiner Zwei-Säulen-Strategie, die der Vorstand 2011 auf den Prüfstand gestellt hatte. Gemessen am Umsatz sind die Sparten Rüstung und Autozulieferung fast gleich groß. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete KSPG einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 151 Millionen Euro. Die wichtigsten Produkte sind Motorteile und Abgassysteme.