Rückenwind für Deutschlands Exportwirtschaft
Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Exporteure sind nach einem durchwachsenen Jahresstart sehr stark in den Frühling gekommen.
Die Ausfuhren erhöhten sich im April zum Vormonat um 1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste monatliche Anstieg seit Mai 2012.
Damit kann die Exportwirtschaft auch im bisherigen Jahresverlauf ein Plus verbuchen: Von Januar bis April stiegen die Ausfuhren um 0,9 Prozent, der von der Branche angepeilte Exportrekord wird wahrscheinlicher.
Noch stärker legten im April die Importe zu. Sie stiegen im Monatsvergleich um 2,3 Prozent, was auf eine robuste Binnennachfrage schließen lässt. „Das macht Hoffnung für die deutsche Konjunktur“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
Im Vergleich zum sehr schwachen April 2012 kletterten die deutschen Ausfuhren um starke 8,5 Prozent auf 94,5 Milliarden Euro. „Der Anstieg ist sehr deutlich. Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, dämpfte Treier die Euphorie.
Vor allem Europa brauche noch Zeit, sich aus der Krise herauszuarbeiten. Insgesamt hat der DIHK aber Hoffnung auf ein anziehendes Exportwachstum und hält an seiner Prognose von (preisbereinigt) plus zwei Prozent im Gesamtjahr fest.
Die Impulse kamen im April wieder einmal in erster Linie aus Übersee. „Erfreulich ist jedoch, dass auch das Wachstum in der Eurozone wieder zurückgekehrt ist“, sagte Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA. Dennoch tritt auch Börner auf die Euphoriebremse. Die Entwicklung bleibe fragil: „Die Krise in der Eurozone ist immer noch nicht überwunden. Die EU bleibt auf absehbare Zeit jedoch unser wichtigster Absatzmarkt.“
Die Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union (EU) stiegen im April im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf 52,8 Milliarden Euro, in die Eurozone wurden Waren im Wert von 34,5 Milliarden Euro geliefert - auch das ist ein Plus von immerhin 4,3 Prozent. Die Einfuhren aus dem Euroraum stiegen mit 5,4 Prozent noch stärker. Dies dürfte der Binnenkonjunktur der krisengeschwächten Partnerländer zugutekommen.
Besonders stark präsentierte sich die Exportwirtschaft aber im Geschäft mit sogenannten Drittstaaten: Die Ausfuhren in die Länder außerhalb der EU kletterten binnen Jahresfrist um 13,6 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro. „Das satte Plus gegenüber dem übrigen Ausland stimmt zuversichtlich, dass der Welthandel etwas Tritt fasst“, sagte der Chefökonom der VP Bank Gruppe, Thomas Gitzel.