RWE: Atomgegner protestieren vor Versammlung
Essen (dpa). RWE-Chef Jürgen Großmann hat den Atomkurs seines Unternehmens verteidigt. „Die deutschen Kernkraftwerke erfüllen die geltenden Sicherheitsanforderungen. In jedem anderen Fall hätten sie bereits zuvor abgeschaltet werden müssen.
Daran ändern die Ereignisse in Japan nichts“, heißt es in einem zur Hauptversammlung in der Essener Grugahalle am Mittwoch verbreiteten Redemanuskript.
Mit der Klage des Konzerns gegen das Atom-Moratorium habe das Unternehmen seine Verpflichtung gegenüber den Aktionären erfüllt. „Das sind wir Ihnen, unseren Aktionären schuldig“, so Großmann. „Die Klage ist weder eine Kampfansage an die Politik, noch wollen wir die Menschen brüskieren, die sich ernsthaft sorgen“, so der RWE-Chef. Vor der Versammlungshalle protestierten
Mehr als hundert Atomkraftgegner aus mehreren Umweltorganisationen unterdessen für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft. Mit Sitzblockaden und gespannten Wollfäden versuchten sie, die Aktionäre am Betreten der Halle zu hindern, so dass sich der Beginn der Hauptversammlung um einige Minuten verzögerte. Die Polizei konnte den Eingang jedoch freihalten. Der Atomkurs von RWE-Chef Jürgen Großmann ist auch unter den Aktionären umstritten. Auf der Hauptversammlung wird eine lebhafte Aussprache darüber erwartet.