Sanktionen lassen russische Lebensmittelpreise explodieren
Moskau (dpa) - Nach dem Einfuhrstopp für Waren aus dem Westen explodieren die Lebensmittelpreise in Russland.
Bei ihren Einkäufen müssen die russischen Verbraucher im Schnitt zehn Prozent mehr Geld für Nahrung ausgeben als noch vor dem Boykott, wie Medien in Moskau am Freitag berichteten.
Die Lebensmittelpreise stiegen im August um 10,3 Prozent, wie das Statistikamt Rosstat der Agentur RBK zufolge mitteilte. Den stärksten Schub von 13,8 Prozent verzeichneten die Fleischpreise.
Kremlchef Wladimir Putin hatte mit dem Warenboykott auf Sanktionen der EU und der USA im Ukraine-Konflikt reagiert - und wollte den Westen so wegen seiner „antirussischen Politik“ bestrafen. Kommentatoren auch in Moskau hatten allerdings prompt vor einem Eigentor gewarnt, da die Maßnahmen vor allem den russischen Verbrauchern schaden würden. Der Preis für Fisch zog um 8,6 Prozent und der für Milch um 9,2 Prozent an, hieß es.
Besonders gravierend ist die Teuerung bei Lebensmitteln im Vergleich mit der Gesamtinflation: Sie fiel von 0,5 Prozent im Juli auf 0,2 Prozent.