Schwacher Euro hilft: Deutsche Exporteure auf Rekordkurs

Wiesbaden (dpa) - Rekordmonat für die deutsche Exportwirtschaft: Im März haben die Unternehmen so viele Waren in alle Welt geliefert wie nie zuvor in einem Monat. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

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Die Exporte stiegen im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf 107,5 Milliarden Euro. Auch die Importe lagen 7,1 Prozent höher als vor einem Jahr und erreichten mit 84,5 Milliarden Euro den höchsten je gemessenen Monatswert. Binnen Monatsfrist stiegen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent und die Importe um 2,4 Prozent.

Nach den ersten drei Monaten des Jahres steht damit ein Ausfuhrplus von 5,4 Prozent, während die Einfuhren um 1,8 Prozent über dem Niveau des Auftaktquartals 2014 lagen. Beides dürfte nicht zuletzt am schwächeren Euro liegen: Einerseits werden Einfuhren teurer. Dadurch steigt der Importwert. Zudem deuten steigende Einfuhren auf eine nach wie vor robuste Binnenkonjunktur hin. Andererseits werden deutsche Produkte in Ländern außerhalb des Währungsraums günstiger, was tendenziell die Nachfrage erhöht.

Daher überrascht auch nicht, dass sich die Ausfuhren in Länder außerhalb der Eurozone besonders dynamisch entwickelt haben. Die Exporte in EU-Länder, die wie Polen oder Großbritannien nicht dem Währungsraum angehören, stiegen im März im Jahresvergleich um 13,7 Prozent auf 23,0 Milliarden Euro.

In den Rest der Welt lieferten die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 46,0 Milliarden Euro - und damit sogar 14,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Viele deutsche Unternehmen freuen sich derzeit über eine gute Entwicklung ihres US-Geschäftes“, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe. Weniger gut dürfte sich der Handel mit China entwickelt haben: Die Importe der riesigen Volkswirtschaft schrumpften im März um 12,3 Prozent zum Vorjahresmonat, im April folgte ein weiterer Rückgang um 16,1 Prozent auf Jahressicht, wie die Zollverwaltung am Freitag in Peking berichtete.

Die Euro-Partnerländer kauften im März zwar mehr waren „Made in Germany“ als vor einem Jahr, allerdings blieb das Plus hinter der Gesamtentwicklung zurück: Die deutschen Ausfuhren in die Eurozone stiegen im März um 9,1 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig lagen die Importe aus den Partnerländern mit 37,8 Milliarden Euro um 4,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.