Societe Generale mit Gewinneinbruch

Paris (dpa) - Die Griechenland-Krise hat bei der zweitgrößten französischen Bank Societe Generale tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der Überschuss brach im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro ein, wie das Institut in Paris mitteilte.

Im Schlussquartal vermied die Bank mit einem Gewinn von 100 Millionen Euro nur knapp rote Zahlen. Belastet wurden die Ergebnisse von neuen Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen sowie dem Abbau von Geschäften in US-Dollar. Damit die Bank die künftig strengeren Kapitalvorschriften erfüllen kann, müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten.

Das Schuldendrama in Griechenland trifft die Societe Generale gleich doppelt. So wertete sie wie Konkurrent BNP Paribas ihren Bestand an griechischen Staatsanleihen inzwischen um 75 Prozent ab. Ende Januar standen sie nur noch mit 307 Millionen Euro im Bankbuch. Die Abschreibungen kosteten die Bank im Gesamtjahr 890 Millionen Euro.

Hinzu kam ein Verlust von fast 350 Millionen Euro bei der griechischen Tochter Geniki. Zumindest gelang es den Franzosen nach eigenen Angaben, ihr Risiko dort zu senken. Inzwischen seien 75 Prozent der als problematisch eingestuften Kredite gedeckt - ein Jahr zuvor waren es 68 Prozent, im September 2009 nur 40 Prozent.

Insgesamt fuhr die Societe Generale ihre Investitionen in Staatsanleihen der angeschlagenen Euro-Staaten Irland, Portugal, Griechenland, Italien und Spanien um 60 Prozent auf zuletzt 2,7 Milliarden Euro zurück. Wegen des lange Zeit hohen Engagements in den Krisen-Ländern der Eurozone war das Misstrauen der Finanzmärkte gegen die Bank im vergangenen Jahr extrem gestiegen.

Geldmarktfonds gaben dem Institut kaum noch US-Dollar. Daher dampfte die Bank ihr Geschäft in Dollar radikal ein, was die Ergebnisse weiter belastete. Der Dollar-Bedarf sei so um 55 Milliarden gesunken und die Bank damit nicht mehr von Geldmarktfonds abhängig, hieß es.

Die Stärkung der Kapitalstruktur habe absolute Priorität gehabt, begründete Vorstandschef Frederic Oudea den oft verlustreichen Abbau von Geschäften, der vor allem das Investmentbanking traf. Die Sparte schrieb im Schlussquartal einen Verlust von 482 Millionen Euro. Die beim europäischen Banken-Stresstest ermittelte Kapitallücke von 2,1 Milliarden Euro hat das Institut nach eigenen Angaben inzwischen geschlossen.