Solide Zahlen bei Siemens erwartet

München/Berlin (dpa) - Siemens-Chef Joe Kaeser dürfte an diesem Donnerstag (12. November) ordentliche Zahlen für das Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres vorlegen.

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Experten gehen davon aus, dass der Elektroriese bei Umsatz und Auftragseingang besser abgeschnitten hat als im Vorjahreszeitraum. Die Kosten für den radikalen Konzernumbau dagegen dürften den Gewinn belastet haben.

Im Fokus der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin steht neben dem Ausblick für das neue Geschäftsjahr auch die Frage, ob Siemens 2014/15 das angepeilte Margenziel geschafft hat. Im industriellen Geschäft sollten 10 bis 11 Prozent vom Umsatz übrig bleiben. Kaeser sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zu dem Thema vor einigen Tagen: „Wir sind so ziemlich die Einzigen in unserer Peer Group, die ihre ursprüngliche Jahresprognose nicht zurückgenommen haben“ - was darauf schließen lassen könnte, dass er Wort halten wird.

Für die Beschäftigten sind nach dem Abbau von rund 13 000 Jobs durch Konzernumbau und Einsparungen in der Stromerzeugung zur Bilanzvorlage keine größeren Hiobsbotschaften zu erwarten. Ende September hatten sich Unternehmensführung und Arbeitnehmervertreter auf einen Interessenausgleich für die Stromerzeugungssparte geeinigt. Noch offen ist eine solche Vereinbarung im Öl- und Gasgeschäft, die Verhandlungen laufen derzeit noch.

Hintergrund ist die Integration des US-Kompressorenherstellers Dresser-Rand, den Siemens übernommen hatte. Medienberichten zufolge sollen davon an den Standorten Duisburg und Frankenthal in Rheinland-Pfalz mehrere hundert Arbeitsplätze betroffen sein. Bei den bereits verkündeten Abbauzahlen soll es aber bleiben. Insgesamt hatte Siemens Anfang Mai die Streichung von weltweit rund 4500 Jobs angekündigt, davon 2200 in Deutschland - nachdem bereits durch den Konzernumbau und weitere Sparmaßnahmen im Energiegeschäft Tausende Jobs weggefallen waren.

Sollten die Quartalszahlen wie erwartet solide ausfallen, wäre das aus Sicht von Analysten angesichts des niedrigen Ölpreises und der Schwäche in China ein Erfolg für Siemens.