Sparkassen-Präsident hält Deutsche Bank für zu groß
Düsseldorf (dpa) - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) fordert die Politik zu konsequenten Schritten gegen zu hohe Risiken im Bankenmarkt auf. In Deutschland hat DSGV-Präsident Georg Fahrenschon dabei die Deutsche Bank im Blick.
„Die Deutsche Bank ist sicher wichtig, aber für die deutsche Volkswirtschaft zu groß“.
Dies sagte der frühere bayerische Finanzminister dem „Handelsblatt“. Fünf Jahre nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers und dem vollen Ausbruch der Finanzkrise zog Fahrenschon eine gemischte Bilanz zum Zustand des Bankensektors. Insgesamt hätten die Institute über die Stärkung des Eigenkapitals und den Abbau von Risiken an Stabilität gewonnen.
„Wir müssen uns überlegen, ob wir alle davon abhängig sein wollen, dass dort niemals gravierende Fehler gemacht werden.“ Die Regierungen müssten konsequent daran arbeiten, dass Banken, die größer als die nationalen Volkswirtschaften sind, kleiner werden.
Fahrenschon bemängelte aber, dass das Schattenbankensystem immer noch nicht reguliert werde. Zudem würden nicht wenige Banken sogar immer größer. Der Sparkassen-Manager forderte Änderungen in Ländern wie Luxemburg, Irland oder Großbritannien, wo noch zu viel Finanzgeschäft ohne Verbindung zur Realwirtschaft gemacht werde.
Kritik übte der Sparkassen-Präsident an der europäischen Finanzregulierung. Der geplante Mechanismus zur Abwicklung von Problembanken werde nicht funktionieren. Der geplante Ablauf sei viel zu kompliziert und höhle die demokratische Gewaltenteilung auf. „Bis das alles fertig ist, ist die Bank längst tot.“
Einem engeren Zusammenrücken von Sparkassen und Volksbanken erteilte Fahrenschon eine Absage. „Trotz vieler Übereinstimmungen ticken die beiden Finanzverbünde nicht gleich. Wir lösen Fragen unterschiedlich.“ Er sehe keinen Sinn darin, die Fondsdienstleister Dekabank und die Union Investment zusammenlaufen zu lassen. „Da bin ich eher für sportlichen Wettbewerb.“