„Spiegel“: Verschwundene Akte zu VW-Skandal wieder aufgetaucht
Hannover/Wolfsburg (dpa) - Die in der niedersächsischen Staatskanzlei vermisste Handakte zum Abgas-Skandal bei Volkswagen ist einem „Spiegel“-Bericht zufolge im Landtag in Hannover wieder aufgetaucht.
„Sie ist bedauerlicherweise nach wie vor nicht an die Staatskanzlei zurückgegeben worden“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wissen nicht, wo die Akte sich derzeit befindet.“
Nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Landtag am 9. Oktober habe ein herrenloser Ordner in einem Sessel gelegen, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf mehrere Mitarbeiter der Fraktionen. Später stellte sie dem Bericht zufolge jemand auf eine Ablage. Der Ordner sei offenkundig die vermisste Akte, hieß es weiter.
Die Unterlagen waren Pörksen zufolge am 9. Oktober „zuletzt bewusst gesehen“ worden. Drei Tage später meldete der zuständige Sachbearbeiter sie als vermisst. Aufgrund einer Strafanzeige der Landesregierung ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen möglichen Diebstahls. Die Anklagebehörde in Hannover war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
„In der Handakte befanden sich ausschließlich Ausdrucke und Duplikate von Unterlagen, die meisten davon sind im Netz verfügbar, aber auch hausinterne Vermerke zu rechtlichen Fragen, keine Aufsichtsratsunterlagen“, hatte Pörksen bei Bekanntwerden des Verschwindens vor eineinhalb Wochen gesagt.