Spritpreise sinken: Inflation auf dem Rückzug

Wiesbaden (dpa) - Die jährliche Inflationsrate in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2010 gesunken.

Im März stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit und bestätigte damit vorläufige Zahlen.

Seit Jahresbeginn ist die Teuerung drei Mal in Folge gesunken: Die Abschaffung der Praxisgebühr dämpft den Anstieg der Lebenshaltungskosten, zudem sind Kraftstoffe (minus 6,7 Prozent) und Heizöl (minus 6,2 Prozent) deutlich billiger als vor einem Jahr. Im Februar lag der Anstieg noch bei 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, im Januar bei 1,7 Prozent.

Hingegen zogen die Strompreise um 12,4 Prozent kräftig an. Die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage war zum Jahresbeginn um fast 50 Prozent erhöht worden. Auch Lebensmittel haben sich im März binnen Jahresfrist verteuert: Die Preise waren im Schnitt um 3,7 Prozent höher - für Obst musste sogar 9,7 Prozent mehr bezahlt werden. Bohnenkaffee verbilligte sich hingegen um 5,3 Prozent zum Vorjahr.

Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im März um 0,5 Prozent. Saisonbedingt kletterten etwa die Preise für Pauschalreisen (plus 5,6 Prozent) und Flugtickets (plus 3,3 Prozent) deutlich. Beim Gemüse (plus 4,3 Prozent) verteuerten sich insbesondere Kartoffeln (plus 10,4 Prozent). Billiger wurde Energie (minus 1,4 Prozent), vor allem die Preise für Mineralölprodukte (minus 3,3 Prozent) gaben nach.

Die jährliche Teuerungsrate in Deutschland ist weiterhin deutlich niedriger als im Euroraum insgesamt. Das Europäische Statistikamt Eurostat ging für März in einer ersten Schätzung von einer jährlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent aus - 0,3 Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Die EZB peilt mittelfristig eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an.