Bestmarken im ersten Quartal Starker Jahresauftakt der Dax-Konzerne
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Börsenschwergewichte glänzen zum Jahresauftakt mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn. Nach einer Auswertung des Beratungsunternehmens EY stieg der Umsatz der Dax-Konzerne (ohne Banken) im ersten Quartal um neun Prozent.
Das sind zusammengerechnet knapp 346 Milliarden Euro - ein Höchstwert in diesem Zeitraum. Der operative Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um elf Prozent auf den Rekord von 37,4 Milliarden Euro. „2017 verspricht ein gutes Jahr zu werden“, zeigte sich Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung, zuversichtlich.
„Die europäische Wirtschaft kommt wieder in Schwung“, argumentierte Meyer. Sinkende Arbeitslosigkeit, die Konsumfreude der Verbraucher und die wiedererwachte Investitionsbereitschaft der Unternehmen sorgten für volle Auftragsbücher und steigende Umsätze. Nach Angaben des Ifo-Instituts sind Deutschlands Unternehmen derzeit in Topstimmung. Der Geschäftsklimaindex des Münchner Instituts war im Mai auf den höchsten Stand seit 1991 gestiegen.
Angetrieben werden die Geschäfte der 30 Börsenschwergewichte auch vom schwächeren Euro. Dadurch werden Produkte „Made in Germany“ auf dem Weltmarkt billiger, das kann die Nachfrage ankurbeln. Zugleich steigen die im Ausland erzielten Einnahmen bei der Umrechnung in die europäische Gemeinschaftswährung. Von dem Umsatzplus von insgesamt 27 Milliarden Euro im ersten Quartal sind nach EY-Berechnung etwa fünf Milliarden auf den gesunkenen Eurokurs zurückzuführen.
Bis auf die beiden Energieversorger Eon und RWE konnten alle Dax-Konzerne den Angaben zufolge ihren Umsatz steigern. Zwei Drittel der Unternehmen verdienten operativ mehr als im Vorjahreszeitraum. Die höchsten Gewinne fuhren demnach die beiden Autobauer Volkswagen und Daimler ein.
Als erhebliches Risiko wertete Meyer allerdings den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit). Inzwischen mehrten sich die Anzeichen, dass sich die Verhandlungen sehr schwierig gestalten dürften. „Gerade deutsche Unternehmen sind massiv in Großbritannien engagiert - für sie steht viel auf dem Spiel“, warnte der Experte.