Starker US-Jobbericht beflügelt den Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat den Dax angetrieben. Der deutsche Leitindex war bereits am frühen Nachmittag in die Höhe geschnellt und schloss mit einem Gewinn von 1,36 Prozent auf 10 367,21 Punkte.
Damit das schaffte das Börsenbarometer trotz des Durchhängers am Dienstag noch ein Wochenplus von 0,29 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 1,25 Prozent auf 21 212,89 Zähler. Für den TecDax ging es um 0,54 Prozent auf 1707,48 Punkte nach oben.
In den USA waren im Juli 255 000 neue Stellen geschaffen worden - Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 180 000 Stellen gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 18 000 Stellen nach oben korrigiert.
Die Daten zeigten „die insgesamt robuste Verfassung des Arbeitsmarktes“, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Erwartungen bezüglich einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed schüre der Bericht aber eher nicht, da der Anstieg der Stundenlöhne gegenüber dem Vorjahr immer noch moderat sei.
Johannes Mayr von der BayernLB zweifelte an der künftigen Stärke des Arbeitsmarktes und fordert „Vorsicht vor zu viel Arbeitsmarkt-Euphorie“. Schließlich seien die Zahlen „konjunkturell als Blick durch den Rückspiegel zu interpretieren“.
In Deutschland standen noch einige Quartalszahlen auf der Agenda. Naturkatastrophen und eine hohe Abschreibung beim Verkauf der Südkorea-Tochter hatten den Gewinn der Allianz einbrechen lassen. Die dennoch bestätigten Jahresziele halfen den Aktien des Versicherers nicht: Sie büßten unter den schwächsten Werten im Dax 1,37 Prozent auf 126,45 Euro ein. Ein Händler sah die Zahlen unter den Erwartungen. Einige Analysten hätten nach den enttäuschenden Zahlen des Konkurrenten Hannover Rück aber schon mit schwachen Resultaten gerechnet.
Unter den Favoriten im Dax hingegen versammelten sich die Papiere aus der Autobranche. Spitzenreiter waren die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) mit einem Plus von 3,68 Prozent. Ein niedriger Eurokurs ist für die Autobauer und -zulieferer positiv, da dadurch der Verkauf ihrer Produkte in Regionen außerhalb der Eurozone angekurbelt werden kann.
Die in den vergangen Monaten leidgeprüften Aktionäre des Modekonzerns Hugo Boss schöpften neue Hoffnung auf wieder besser laufende Geschäfte. Das Modeunternehmen schnitt laut Analyst Christian Schwenkenbecher von der Privatbank Hauck & Aufhäuser im zweiten Quartal besser ab als befürchtet. Die Papiere gewannen daraufhin als bester Wert im MDax rund 7,5 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 1,41 Prozent höher bei 2973,71 Punkten ins Wochenende. In Paris zog der CAC-40-Index ähnlich deutlich an, während der Londoner FTSE 100 nur um 0,79 Prozent zulegte. In New York stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um knapp 1 Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,19 Prozent am Vortag auf minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 144,28 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,19 Prozent auf 167,20 Punkte. Der Eurokurs geriet nach den US-Arbeitsmarktdaten unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1084 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1156 (Donnerstag: 1,1136) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8964 (0,8980) Euro.