Start in die US-Bilanzsaison: Alcoa schreibt Milliardenverlust

New York (dpa) - Eine drastische Wertberichtigung zugekaufter Schmelzen hat den US-Alukonzern Alcoa tief in die roten Zahlen gerissen.

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Das vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen schrieb im vierten Quartal einen Verlust von unterm Strich 2,3 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro). Im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein Plus von 242 Millionen Dollar.

„Wir haben uns von einigen Altlasten befreit“, erklärte Kleinfeld am Donnerstag in New York. Alcoa leidet seit einiger Zeit unter schwachen Alupreisen. Kleinfeld hat darauf mit Werksschließungen reagiert, um die Kosten zu senken. Zunächst fallen jedoch finanzielle Belastungen an.

Zwei große Zukäufe, deren Firmenwert Alcoa in seinen Büchern deutlich nach unten schraubte, reichen zurück in die Jahre 1998 und 2000. Zwischenzeitlich hat Alcoa die Konkurrenz chinesischer Aluschmelzen zu spüren bekommen, was trotz einer hohen Nachfrage nach dem leichten Metall die Preise kaputtmacht.

Alleine die Wertberichtigungen schlugen mit 1,7 Milliarden Dollar zu Buche. Zu den Altlasten gehörte aber auch ein Vergleich mit der US-Justiz in einem Schmiergeldfall bei einer Tochterfirma, der Alcoa unterm Strich 243 Millionen Dollar kostete. Laut den Ermittlungen hatten Mitarbeiter Dutzende Millionen Dollar an Mitglieder der Königsfamilie von Bahrain gezahlt, um an Lieferaufträge für die staatliche Aluminiumschmelze Alba zu kommen.

Der Alcoa-Umsatz schrumpfte zuletzt um 5 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. Während die Nachfrage aus der Luftfahrt- und Verpackungsindustrie schwächer war, berichtete Alcoa von einem Rekordgeschäft mit der Autoindustrie. Diese setzt Alu unter anderem in Motorblöcken ein. Die Aktie fiel nachbörslich um 4 Prozent.

Alcoa ist der erste Großkonzern, der in den USA seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vorlegt. In der kommenden Woche geben Banken wie JPMorgan Chase oder die Citigroup ihre Bilanzen bekannt. In Deutschland beginnt die Bilanzsaison später.