Steuerermittlungen gegen Deutsche Bank ziehen sich hin

Frankfurt/Main (dpa) - Die Steuerermittlungen gegen die Deutsche Bank ziehen sich hin. „Solche Ermittlungen dauern Monate, wenn nicht sogar Jahre“, sagte am Donnerstag der Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Günter Wittig.

Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag), wonach in der Affäre um Steuerbetrug in großem Stil beim Emissionshandel bereits seit Ende August 2011 gegen den heutigen Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, ermittelt wird, bestätigte Wittig nicht: „Über den Stand und den Weg der Ermittlungen geben wir keine Auskunft.“

Ermittelt wird wegen schwerer Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchter Strafvereitelung beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten (CO2-Zertifikate). Zwei Wochen vor Weihnachten hatten 500 Fahnder die Konzernzentrale in Frankfurt durchsucht. Fünf Mitarbeiter der Deutschen Bank landeten vorübergehend im Gefängnis.

Damals war bekanntgeworden, dass die Staatsanwälte auch Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause im Visier haben. Die beiden Manager hatten die - später nach Bankangaben um etwa 150 Millionen Euro korrigierte - Steuererklärung des Instituts für das Jahr 2009 unterschrieben. Im April 2010 hatte es in dem Fall eine erste Razzia bei der Deutschen Bank gegeben.

Nach der Razzia im Dezember 2012 hatte sich Fitschen bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) über die fatale Außenwirkung der Aktion beschwert. Einige Tage später entschuldige sich Fitschen in einem Zeitungsinterview für den Anruf und versicherte, er habe damit die Ermittlungen nicht beeinflussen wollen.

Bei einem Neujahrsempfang der Bank in Bremen bekräftigte Fitschen diese Position. Ein Sprecher der Bank bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Weser-Kurier“ (Donnerstag). Fitschen erklärte der Zeitung zufolge zudem erneut: „An den Vorwürfen ist nichts dran - ich habe kein schlechtes Gewissen.“