Stimmung bei europäischen Verbrauchern wird besser

Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der europäischen Verbraucher hat sich im Laufe des zurückliegenden Jahres deutlich aufgehellt. „Vor allem die Konjunkturerwartungen haben sich auf breiter Front verbessert.

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Auch die Einkommenserwartungen konnten im Großen und Ganzen zulegen“, sagte Rolf Bürkl vom Marktforschungsinstitut Gfk in Nürnberg. „Etwas geringer allerdings sind die Erholungstendenzen bei der Anschaffungsneigung.“ Noch immer gebe es aber teils deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Deutschland bleibt die Hochburg der Optimisten.

Europaweit werde der private Konsum die Wirtschaftsentwicklung aber auch in der nächsten Zeit nicht sonderlich beflügeln, prophezeite Bürkl. „Solange wir keine deutliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt sehen, dürfte es bei der Anschaffungsneigung keinen richtigen Durchbruch geben.“ Die GfK-Experten rechnen deshalb beim privaten Verbrauch auch nur mit einem Plus von 0,5 bis 1,0 Prozent in diesem Jahr - wohingegen das Bruttoinlandsprodukt in der Europäischen Union im Schnitt um 1,4 Prozent zulegen soll. Viele Bürger hallten ihr Geld derzeit lieber zusammen, als es auszugeben, wie die repräsentative Erhebung in 14 europäischen Staaten ergab.

Letztlich sei der Arbeitsmarkt entscheidend dafür, wie die Bürger die Lage einschätzten, erläuterte Bürkl. Dies zeige sich etwa in Spanien, wo es erste positive Nachrichten bei Erwerbslosigkeit und Wirtschaftsentwicklung gab. Die bis dato extrem negativen Konjunkturerwartungen der Bürger erlebten im Jahresverlauf einen rasanten Anstieg - zuletzt glaubten die Spanier sogar mehrheitlich an die Rückkehr des Wachstums.

Ganz im Gegensatz zu den Italienern - sie sind tief pessimistisch. „Die italienische Wirtschaft braucht dringend die stimulierende Wirkung der anziehenden Nachfrage im Ausland“, erläuterte die GfK. In Tschechien hingegen nähmen die Verbraucher die ökonomische Entwicklung vorweg: Sie glaubten an Wachstum, auch wenn das Jahr 2013 noch von der Rezession geprägt war.

Die Griechen schauen mit Blick auf die Entwicklung ihrer persönlichen Einkommen nicht mehr ganz so negativ in die Zukunft, wie die GFK erklärte - auch wenn ihre Rücklagen langsam aufgebraucht seien und die Arbeitslosigkeit noch immer sehr hoch ist. Pessimistischer seien da die Franzosen: Die Regierung versuche, die Haushaltslöcher über Steuererhöhungen zu stopfen. Dadurch bleibe den Bürgern netto weniger übrig und das drücke auf die Stimmung.