Studie: Leiharbeitsmarkt im Jahr 2012 leicht zurückgegangen

Kaufbeuren/Frankfurt (dpa) - Branchenzuschläge und höhere Tariflöhne für Leiharbeiter haben im vergangenen Jahr das Geschäft der Personaldienstleister beeinflusst.

Nach einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung des Marktforschungsinstituts Lünendonk ging das Marktvolumen gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro zurück.

Der Umsatz der 25 größten Unternehmen mit Randstad und Adecco an der Spitze sei im Schnitt um 0,6 Prozent zurückgegangen.

Für dieses Jahr erwarteten die führenden Anbieter einen weiteren Umsatzrückgang um 0,5 Prozent, teilte Lünendonk im schwäbischen Kaufbeuren mit. Die Zahl der beschäftigten Zeitarbeiter werde aber wegen der durchschnittlich höheren Bezahlung voraussichtlich weit stärker sinken.

Während die Tariferhöhungen seit November allen Zeitarbeitern zugutekommen, gelten die auf einige Branchen beschränkten Zuschläge nur für rund 40 Prozent der Belegschaften bei den Top-25-Anbietern, so die Studie.

Wie viele Menschen tatsächlich die Zuschläge von bis zu 50 Prozent erhalten, sei noch unklar. Die Zahlungen sollen den Lohnabstand zu den Stammbelegschaften verkleinern.

Die mit den Gewerkschaften ausgehandelten Tarifverträge über Branchenzuschläge machten die Dienstleistung deutlich komplexer, führten die Berater weiter aus. Vor allem auf Seiten der Kunden gebe es einen hohen Informationsbedarf, was wiederum eine große Chance für Qualitätsanbieter in der Zeitarbeit sei.