Targobank plant neue Filialen

Düsseldorf (dpa) - Die Targobank will knapp zwei Jahre nach dem Eigentümerwechsel in die Offensive gehen. Das aus der Citibank Deutschland hervorgangene Institut plant für das laufende Jahr die Eröffnung von bis zu zehn neuen Filialen in Ballungszentren.

Außerdem würden 140 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, vorwiegend in der Vermögensverwaltung, sagte Vorstandschef Franz Josef Nick am Montag in Düsseldorf bei der Bilanzvorlage. Zukäufe schloss er nicht aus. Zur Readybank, die ebenfalls Konsumenten-Kredite im Fokus hat und die auf der Verkaufsliste der WestLB steht, gab er keinen Kommentar.

Im Geschäftsjahr 2010 steigerte die Targobank zwar ihren Gewinn um fast ein Fünftel auf 251 Millionen Euro. Dabei profitierte die Bank aber vom Konjunkturaufschwung sowie dem Rückgang von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Wenn die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf dem Vorjahresniveau geblieben wäre, hätte die Bank unter dem Strich weniger verdient.

Nick betonte, das Geschäftsjahr 2010 sei von der Integration in den französischen Bankkonzern Crédit Mutuel geprägt gewesen. „2010 war für uns ein Jahr des Umbruchs“, sagte er. In diesem Jahr solle die Trendwende auf der Ertragsseite gelingen.

Die Bilanzsumme der 6500 Mitarbeiter und 318 Filialen zählenden Targobank ging 2010 um gut 12 Prozent auf knapp 11 Milliarden Euro zurück. Zum Thema Lehman-Pleite wollte sich der Bankchef nicht näher äußern. „Wir haben den gesamten Beratungsprozess neu ausgerichet“, betonte er.

Das Institut verwies auf frühere Angaben, wonach im Rahmen einer Kulanz-Regelung insgesamt 22 Millionen Euro an rund 4000 Anleger geflossen seien. Dieses Verfahren sei Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen worden. Die Regeln dafür wurden gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW entwickelt. Die ehemalige Citibank Deutschland war monatelang Ziel von Protesten verärgerter Anleger.