Teileinigung bei Karstadt-Tarifverhandlungen
Berlin (dpa) - Teileinigung bei den Karstadt-Tarifverhandlungen: Die drei Luxuswarenhäusern KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München kehren in die Tarifbindung zurück.
Die Löhne der rund 1800 Beschäftigten der Premium-Häuser sollen in den nächsten vier Jahren schrittweise wieder auf das Niveau der Flächentarifverträge angehoben werden. Darauf einigten sich die Tarifparteien in der Nacht zum Freitag in einem Zukunftstarifvertrag, wie der Karstadt-Mutterkonzern Signa und die Gewerkschaft Verdi am Freitag mitteilten. Für die vier Jahre seien Entlassungen aus betriebsbedingten Gründen grundsätzlich ausgeschlossen.
Noch kein Ergebnis gab es dagegen zunächst in den Tarifverhandlungen für die „normalen“ Karstadt-Warenhäuser und die Sporthäuser. Die Verhandlungen dauerten am Freitagnachmittag noch an. Hier gilt eine Einigung aufgrund der schwierigeren wirtschaftlichen Lage der Häuser als komplizierter. Die Karstadt-Führung verlangt in den Verhandlungen „zwingend weitgreifende Personalkosteneinsparungen“. Verdi will dagegen eine Standort- und Beschäftigungsgarantie sowie die Rückkehr auch dieser Konzernteile in den Flächentarif durchsetzen.
Die Geschäftsführung der KaDeWe-Group, in der die drei Karstadt-Luxushäuser zusammengefasst sind, betonte, die Umsetzung des nun erzielten Tarifkompromisses bedeute angesichts der nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine große, aber machbare Herausforderung. Dank der Tarifrückkehr könnten nun sämtliche Kräfte auf die Weiterentwicklung des Unternehmens konzentriert werden.
Der Geschäftsführer von Signa Retail, Wolfram Keil, sprach von einem „wichtigen Schritt in Richtung unseres erklärten Ziels, die KaDeWe-Group zu einem der europäischen Top-Player im Premium- und Luxusmarkt zu machen“.
Die Tarifkommission von Verdi will am kommenden Donnerstag über den Abschluss für die Luxushäuser beraten.