Tesla verkauft weniger Elektroautos als gedacht
Palo Alto (dpa) - Der kalifornische Elektroauto-Hersteller Tesla kann die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl das Unternehmen im dritten Quartal die Rekordzahl von 5500 seiner Elektrolimousinen Model S ausgeliefert hat, rauschte die Aktie am Mittwoch im frühen New Yorker Handel um zehn Prozent in die Tiefe.
Anleger hatten mit noch höheren Verkaufszahlen von bis zu 7000 gerechnet. Vor allem der US-Absatz enttäuschte. „Die Nachfrage nach dem Model S nimmt in Nordamerika und Europa weiterhin zu“, versicherte Firmengründer und -chef Elon Musk in einem Brief an die Aktionäre. Er will im laufenden Quartal knapp 6000 Wagen ausliefern. Dadurch würden die gesamten Auslieferungen in diesem Jahr auf 21 500 steigen. Im vergangenen Jahr, als die Produktion der Limousine anlief, waren es erst 2 650.
Tesla gilt als Erfolgsgeschichte unter den Elektroauto-Herstellern. Die Aktie des Unternehmens aus dem Silicon-Valley-Ort Palo Alto hat trotz des jüngsten Einbruchs ihren Wert seit Jahresbeginn fast verfünffacht. Vor allem im gut betuchten Heimatstaat Kalifornien kommen die Autos gut an.
Der Quartalsumsatz lag mit 431 Millionen Dollar fast neunmal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Tesla schaffte es jedoch nicht aus den roten Zahlen. Immerhin konnte das Unternehmen den Verlust von 111 Millionen auf 38 Millionen Dollar eindämmen.
Erst im August war das Unternehmen auf den internationalen Markt gegangen, beginnend in Europa. Insgesamt lieferte das Unternehmen 1000 Autos an europäische Kunden aus. Anfang kommenden Jahres sollen die ersten Model S nach China gehen.
Deutschland ist einer der Schlüsselmärkte beim Europavorstoß. Hier kostet das Model S 72 000 Euro und mehr. Um die Verkäufe anzukurbeln, will Musk bis Mitte kommenden Jahres ein deutschlandweites Netz an Ladestationen aufziehen.
Tesla muss jedoch künftig mit verschärfter Konkurrenz rechnen. BMW bringt seinen kompakten Elektrowagen i3 und den Elektrosportwagen i8 auf den Markt. Der Stuttgarter Rivale Daimler ist mit 4,3 Prozent an Tesla beteiligt und arbeitet mit den Kaliforniern bei Elektroautos zusammen.