Top-Bundesbanker warnt vor Zombie-Banken im Euroraum
Königstein/Taunus (dpa) - Top-Bundesbanker Andreas Dombret hat davor gewarnt, Pleite-Banken im Euroraum durch Mittel aus dem Rettungsfonds ESM künstlich am Leben zu halten.
Bei der geplanten Bankenunion müsse durch einen funktionierenden Abwicklungsmechanismus das Ausscheiden einzelner schwacher Institute aus dem Markt ermöglicht werden, sagte Dombret am Donnerstag bei einer Konferenz in Königstein bei Frankfurt.
Die Lösung könne nicht allein in der Rekapitalisierung liegen, sonst würden „Zombie-Banken“ dem Wachstum schaden. Japan nannte er in diesem Zusammenhang als mahnendes Beispiel.
Durch den Krisenfonds ESM sollten Geldhäuser erst aufgepäppelt werden, wenn alle anderen zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, so Dombret weiter.
Außerdem bekräftigte er, dass sich eventuelle Finanzspritzen der Euro-Partner nicht auf „Altlasten“ beziehen dürften, die in der Vergangenheit unter nationaler Bankenaufsicht entstanden sind.
In Ländern wie Irland und Spanien, die mit hohen Kosten bei der Sanierung ihrer Finanzsektoren kämpfen, dürfte das nicht gut ankommen.
Am Donnerstag werden die europäischen Finanzminister darüber verhandeln, inwieweit der ESM für Bankenhilfen in Frage kommt.