Triebwerkshersteller MTU profitiert von starken Flugzeugverkäufen

München (dpa) - Der reißende Flugzeugabsatz bei Airbus und Boeing sorgt beim Münchner Triebwerksbauer MTU für gute Geschäfte. Viele Airlines rüsten ihre Flotten auf spritsparendere Modelle um, die Zahl der Passagiere und die Menge der Luftfracht steigen.

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Wegen der hohen Nachfrage setzte Vorstandschef Reiner Winkler die Umsatzprognose für 2014 am Donnerstag wieder auf die ursprünglich angepeilten 3,75 Milliarden Euro herauf, nachdem er sie im Sommer zusammengestrichen hatte. Auch der Gewinn soll nun höher ausfallen als gedacht.

Mit rund 8400 Beschäftigten ist MTU der größte deutsche Hersteller von Triebwerken für zivile und militärische Flugzeuge. Rund 5000 davon arbeiten am Firmensitz in München. Das Unternehmen baut Teile von Antrieben, unter anderem für den Airbus-Riesenflieger A380 und für Boeings Dreamliner.

Im dritten Quartal legten die Erlöse im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 996 Millionen Euro zu. Gut verkauften sich vor allem Antriebe für Verkehrsflugzeuge wie A320 und Dreamliner, an denen MTU als Partner von Unternehmen wie Pratt & Whitney und General Electric mitarbeitet.

Auch das Wartungsgeschäft legte zu, nachdem MTU dort im ersten Halbjahr mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte. Gut zwei Drittel seines Umsatzes macht MTU mit dem Verkauf von Triebwerken, ein Drittel mit Reparatur und Instandhaltung.

Im Militärgeschäft schrumpfte der Umsatz hingegen auch im Sommer. Dort hat MTU wie auch andere Konzerne mit den gekürzten Rüstungsetats europäischer Regierungen zu kämpfen. Hauptumsatzbringer war hier das Triebwerk für den Kampfjet Eurofighter.

Insgesamt kann sich MTU über Auftragsmangel jedoch nicht beklagen. In den Büchern standen Ende September Bestellungen über 10,7 Milliarden Euro, 15 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres.