TÜV-Report: Jedes fünfte Auto fällt durch
Berlin (dpa) - Fast jedes fünfte Auto in Deutschland hat erhebliche Mängel und besteht die technische Pflichtuntersuchung nicht. Die Mängelquote hat sich zum Vorjahr deutlich verschlechtert, wie der TÜV-Report 2011 bilanziert.
„Das bedeutet, dass mehr als acht Millionen Fahrzeuge mit erheblichen technischen Mängel auf unseren Straßen unterwegs sind“, sagte der der Geschäftsführer des TÜV- Verbandes, Klaus Brüggemann, am Donnerstag in Berlin.
In der Rangliste der Autos mit den geringsten Problemen liegen japanische Modelle vor deutschen Wagen an der Spitze. Testsieger bei den bis zu drei Jahre alten Fahrzeugen wurde der Toyota Prius Hybrid, der wahlweise mit Verbrennungs- oder Elektromotor angetrieben wird. Damit gewann erstmals ein Auto mit alternativer Antriebstechnik die goldene Plakette.
Dies sei „ein wichtiges Signal“ für eine breitere Akzeptanz moderner Antriebe, sagte Brüggemann. Die TÜV-Untersuchungen hätten gezeigt, „dass an Hybridfahrzeugen keine Abstriche bei der Sicherheit festzustellen sind“. Unter den Top Zehn sind auch der Porsche 911 und der VW Golf Plus.
In allen Altersklassen platzierte sich Toyota mit acht Modellen insgesamt 17-mal unter den ersten Zehn, Porsche mit drei Modellen 10- mal und Mazda mit acht Modellen 8-mal. Unter den letzten Zehn sind besonders häufig Renault (11-mal), Fiat und Ford (je 6-mal) vertreten.
Besonders viele Mängel fanden die TÜV-Prüfer an der Beleuchtung, Vorder- und Hinterachsen sowie Bremsleitungen und Schläuchen. Es sei erstaunlich, wie häufig die TÜV-Sachverständigen eine nicht funktionierende Beleuchtung entdeckten, sagte Brüggemann. „Defekte Scheinwerfer sind von jedem Autohalter einfach zu erkennen und müssen auch sofort repariert werden.“
Die Quote von Autos, die beim TÜV mit erheblichen Mängeln durch die Hauptuntersuchung durchfielen und in die Werkstatt mussten, erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um 1,9 Punkte auf 19,5 Prozent. 28,2 Prozent wiesen geringe Mängel auf, und gut die Hälfte (52,2 Prozent) waren mängelfrei. Für die Studie wurden rund 7,3 Millionen Ergebnisse von TÜV-Hauptuntersuchungen aus dem Zeitraum Juli 2009 bis Juni 2010 ausgewertet.