UBS trotz teurem Rechtsstreit mit hohen Quartalsgewinn
Zürich (dpa) - Die Schweizer Großbank UBS hat trotz hoher Kosten für die Beilegung eines Rechtsstreits in den USA ihren Gewinn kräftig gesteigert. Im zweiten Quartal erzielte die UBS einen Gewinnsprung auf 690 Millionen Franken (rund 558 Millionen Euro) - nach 425 Millionen im Vorjahr.
Dies teilte die Bank mit. Zugleich gab die UBS bekannt, dass sie sich mit US-Aufsichtsbehörden in einem Rechtsstreit um faule Hypothekengarantien geeinigt hat.
In den - noch vorläufigen - Zahlen seien Kosten vor Steuern von insgesamt rund 865 Millionen Franken für Rechtsfälle sowie sonstige Rückstellungen und Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte enthalten.
In dem wichtigsten Rechtsstreit ging es darum, dass die UBS zwischen 2004 und 2007 die halbstaatlichen US-Hypothekenanbieter Fannie Mae und Freddie Mac angeblich mit durch Hypotheken besicherte Wertpapiere in die Irre geführt hatte.
Dazu sei eine grundsätzliche Einigung mit der Federal Housing Finance Agency (FHFA) erreicht worden, teilte die UBS mit. Die FHFA klagt im Namen von Fannie Mae und Freddie Mac gegen mehrere Finanzinstitute. Darunter ist auch die Deutsche Bank. Den Stand dieses Verfahrens Bank wollte ein Sprecher des Dax-Konzerns in Frankfurt am Montag nicht kommentieren.
UBS-Vorstandschef Sergio Ermotti hatte dem Schweizer Branchenprimus einen harten Umbau verordnet. Insgesamt will das Management rund 10 000 Stellen streichen. Besonders im Investmentbanking wird gespart. Einige Bereiche wie der kapitalintensive Anleihehandel sollen praktisch ganz eingestellt werden.
Wachsen will die UBS hingegen in der Vermögensverwaltung. Am 30. Juli will sie ihren vollständigen Finanzbericht für das zweite Quartal 2013 vorlegen. Die genaue Ergebnisbelastung für die Einigung mit der FHFA teilte die UBS nicht mit. Die gesamten Kosten seien durch Rückstellungen für Rechtsfälle abgedeckt, die im zweiten Quartal 2013 und in früheren Perioden gebildet wurden, hieß es dazu.
Am Zürcher Börsenplatz legte der Aktienkurs der größten Schweizer Bank am Vormittag um mehr als 3 Prozent zu und kletterte damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2011. Auch die Papiere der UBS-Konkurrentin Credit Suisse, die ihre Quartalszahlen am Donnerstag vorlegt, bekamen Aufwind. Analysten urteilten, die UBS habe einmal mehr vor allem bei der Vermögensverwaltung überzeugt.
Dort holte die Bank neue Kunden-Einlagen von rund 10,1 Milliarden Franken herein, davon rund 2,7 Milliarden in Nord- und Südamerika. Dem stehe ein Netto-Abfluss von Kundengeldern im Bereich Global Asset Management von zwei Milliarden gegenüber, hieß es. Analysten würdigen auch, dass die UBS ihre Eigenkapitalausstattung - ein wichtiger Puffer gegen neue Krisen - auf 11,2 Prozent verbessern konnte.