Gewinneinbruch bei Deutscher Bahn
Im ersten Halbjahr lief es nicht besonders: Logistik und Gütergeschäft machen Probleme.
Berlin. Die Deutsche Bahn muss einen Rückschlag verkraften. Die Konjunkturflaute drückte den operativen Gewinn im ersten Halbjahr um 20 Prozent auf rund eine Milliarde Euro, wie es aus Aufsichtsratskreisen heißt.
In den ersten sechs Monaten 2012 waren es noch 1,3 Milliarden Euro.
Für das schwache Betriebsergebnis im ersten Halbjahr sind der Schienengüterverkehr und das internationale Logistikgeschäft mit Transporten per Lkw, Schiff und Flugzeug verantwortlich.
Die Umsatzeinbußen dort hätten auch durch eine „ordentliche Entwicklung“ im Personenverkehr nicht wettgemacht werden können, hieß es. Das Hochwasser im Juni mit Umleitungen habe Spuren hinterlassen.
So lag der Gesamtumsatz des Konzerns laut Aufsichtsratskreisen in den ersten sechs Monaten geringfügig unter den 19,5 Milliarden Euro des Vorjahreszeitraums. Steigende Personal- und Energiekosten hätten letztlich das Betriebsergebnis deutlich sinken lassen. An diesem Donnerstag legt die Bahn in Berlin ihre Halbjahresbilanz vor.
Auch auf einer weiteren Baustelle läuft es derzeit für die Bahn nicht gut: Mit der Lieferung von 16 neuen Siemens-ICE kann die Bahn nach „Focus“-Informationen in diesem Jahr nicht mehr rechnen. Die Übergabe der ersten Züge sei erst im Frühjahr 2014 zu erwarten, berichtet das Magazin. Das Eisenbahnbundesamt (EBA) rechne erst im November mit fehlenden Unterlagen von Siemens. Eine Prüfung werde dann noch etwa vier Monate dauern.
Acht der 16 Hochgeschwindigkeitszüge hätten nach mehrmaliger Verzögerung im Dezember 2012 den Betrieb aufnehmen sollen. Für die neue Verzögerung macht Siemens das EBA verantwortlich. „Alle Hersteller wissen, dass Zulassungsverfahren zeitaufwendig sein können und ihr Verlauf kaum abschätzbar ist“, sagte Siemens-Vorstand Roland Busch dem „Focus“.