Umfrage: Verbrennungsmotor bleibt Top-Thema der Autobranche
Frankfurt/Berlin (dpa) - Die Manager der Autoindustrie werden sich einer Branchenumfrage zufolge auch in den kommenden Jahren auf die Optimierung herkömmlicher Verbrennungsmotoren konzentrieren.
Die Entwicklung neuer Antriebstechnologien, innovativer Mobilitätsdienstleistungen oder vernetzter Fahrzeuge habe nach Ansicht der Entscheider hingegen vorerst nur eine untergeordnete Bedeutung, teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG am Mittwoch in Berlin mit.
Nach einer weltweiten Umfrage unter rund 200 Managern der wichtigsten Hersteller, Zulieferer und Händler bleiben bis 2020 das Wachstum in den Schwellenländern und die Optimierung des Verbrennungsmotors die wichtigsten Themen. Denn nach Überzeugung der Befragten machen Kunden ihre Kaufentscheidung weiterhin von den Kriterien Kraftstoffverbrauch (67 Prozent), Sicherheit (53) und Komfort (52) abhängig.
Dagegen glaubt nur eine Minderheit der Befragten, dass die Vernetzung eines Fahrzeugs, Telematikdienste oder alternative Antriebe in den kommenden fünf Jahren eine wichtige Rolle beim Autokauf spielen werden. Den Durchbruch selbstfahrender Autos erwarten die Fachleute aus Europa, Nordamerika und China trotz erster erfolgreicher Pilotprojekte frühestens in 20 Jahren.
„Ich fürchte, die Bedeutung dieser Themen und deren Bearbeitung in dem tradierten Geschäftsmodell wird in vielen Unternehmen stark unterschätzt“, sagte KPMG-Autoexperte Dieter Becker. „Dabei steckt gerade hier enormes Wachstumspotenzial.“