Verleger Stefan Lübbe ist tot

Köln (dpa) - Der Verleger Stefan Lübbe ist tot. Im Alter von 57 Jahren erlag der Mehrheitsaktionär des Kölner Verlagshauses Bastei Lübbe am Montag in Südfrankreich unerwartet einem Herzinfarkt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

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Stefan Lübbe war nach einem Betriebswirtschaftsstudium bereits 1987 in das elterliche Verlagshaus eingetreten und hatte dort nach dem Tod des Vaters bald eine Führungsrolle übernommen. Der über 60 Jahre alte Verlag bringt Romanhefte wie „Jerry Cotton“ auf den deutschen Markt, aber auch Bestseller-Autoren wie Dan Brown („Sakrileg“) oder Ken Follett („Die Säulen der Erde“). Selbstbewusst sagte Lübbe einmal dem „Handelsblatt“: „Dan Brown haben wir erst groß gemacht, das war 2003.“

In den vergangenen Jahren trieb der Unternehmer vor allem die Digitalisierung des Geschäfts voran. „Wir wollen uns vom klassischen Buchverlag zum Medienunternehmen mit einer Vielzahl von Produkten wie CD, DVD, Fernseh- und Kinofilm, Spielen und Merchandisingprodukten entwickeln“, beschrieb er seine Zukunftspläne.

Nicht zuletzt um das nötige Geld für die Weiterentwicklung des Unternehmens zu erhalten, brachte Lübbe den Verlag 2013 an die Börse. Allerdings erwies sich das Finanzparkett für Bastei Lübbe als schwieriges Gelände. Der Börsengang brachte deutlich weniger Geld als erhofft. Gut ein Jahr nach dem Börsengang notiert die Aktie um mehr als fünf Prozent unter dem Ausgabekurs.

Die operative Leitung des Unternehmens gab Lübbe nach dem Börsengang des Verlags im Jahr 2013 ab. Doch hält die Familie weiter die Mehrheit am Unternehmen. Seine Ehefrau Birgit Lübbe übernehme das verlegerische Erbe und wahre künftig die unternehmerischen Interessen der Familie, teilte Bastei Lübbe am Montag mit.

Stefan Lübbe lebte mit seiner Frau in Bergisch Gladbach, das Paar hat eine Tochter.