Versicherung: Arag steckt die Krise gut weg

Der Gewinn stieg trotz starker Inanspruchnahme des Arbeits-Rechtsschutzes.

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Rechtsschutzversicherer Arag hat im vergangenen Jahr die Folgen der Rezession zu spüren bekommen: Die Zahl der Leistungsfälle im Arbeits-Rechtsschutz in Deutschland ist um gut 16 Prozent auf 52.000 Fälle gestiegen, darunter waren auch viele Klagen von Managern.

"National und international haben unsere Kunden Unterstützung bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen gesucht", sagte Arag-Eigner und Vorstandschef Paul-Otto Faßbender am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. In den Niederlanden beispielsweise habe die Zahl der Arag-Arbeitsrechtsfälle im vergangenen Jahr sogar um 50 Prozent zugenommen, in Spanien gab es in Spitzenzeiten immerhin ein Plus von 26 Prozent.

Inzwischen habe sich die Lage zumindest in Deutschland wieder normalisiert. In den ersten vier Monaten des Jahres sei die Zahl der Arbeitsrechtsfälle um mehr als 15 Prozent gesunken. Dies sei auch ein Indikator für die Stabilität des Arbeitsmarktes. "Es müssen heute deutlich weniger Menschen um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes kämpfen als noch vor einem Jahr", sagte Faßbender.

Insgesamt ist das Familienunternehmen, die Nummer drei auf dem deutschen Rechtsschutzmarkt, nach Einschätzung des Arag-Vorstandschefs gut durch die schwere Krise gekommen: Es habe sich gezeigt, dass "unser Geschäftsmodell kein störanfälliges Schönwetter-Konstrukt ist". Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr von 3,8 auf 21 Millionen Euro - vor allem dank des guten Ergebnisses aus Kapitalanlagen: Dieses legte um gut 90 Prozent auf 200,4 Millionen Euro zu.

Für das laufende Jahr, in dem die Arag 75-jähriges Jubiläum feiert, ist Faßbender optimistisch. Angesichts sinkender Zahlen bei den Arbeitsrechtsfällen erwartet er "eine gute Ertragslage".