Auch andernorts Probleme Wieder Zugausfall auf neuer Strecke Berlin-München

Berlin (dpa) - Auf der Schnellfahrstrecke der Bahn zwischen Berlin und München ist am Montag wieder ein Zug ausgefallen. Der ICE, der um 7.38 Uhr in Berlin starten sollte, stand als Folge einer Verspätung am Vortag nicht abfahrbereit am Bahnhof, wie eine Bahnsprecherin sagte.

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Im Verlauf des Tages habe es dann keine längeren Verspätungen mehr gegeben. Aus dem gesamten Netz seien im Tagesverlauf keine größeren Störungen gemeldet worden.

Am Morgen war ein Eurocity von Hamburg nach Prag ausgefallen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, Reisende würden über Störungen schlecht informiert. „Was heute abgeliefert wird, ist absolut unbefriedigend“, sagte Verbandssprecher Karl-Peter Naumann im Bayerischen Rundfunk.

Wegen starken Schneefalls in weiten Teilen Deutschlands hatte die Bahn am Sonntag nach eigenen Angaben „eine sehr angespannte Betriebslage“. Die Schnellfahrstrecke Rhein-Main musste mehrere Stunden gesperrt werden, war aber am Montagmorgen wieder frei.

Auf der neuen Verbindung von Berlin nach München brauchen die Züge fahrplanmäßig nun vier bis viereinhalb Stunden statt bisher sechs. Für die teils langen Verspätungen am Sonntag führte die Bahn mehrere Gründe an. Wegen eines Personenunfalls bei Ingolstadt sei der Abschnitt Nürnberg-Ingolstadt-München acht Stunden lang gesperrt gewesen, teilte ein Bahnsprecher mit.

Hinzu gekommen seien technische Störungen bei einzelnen Fahrzeugen. Die Ursachen seien noch nicht geklärt. Am Montag standen nach Angaben der Bahn rund ein Dutzend ICE zur Reparatur in den Werkstätten. Das sei aber nicht mehr als üblich. Der SPD-Verkehrexperte Martin Burkert verlangte „eine schnelle Fehleranalyse und einen verlässlichen Fahrplan - vor allem für die Kunden über Weihnachten“.

Nach der Eröffnungsfeier mit Kanzlerin Angela Merkel am Freitagabend in Berlin hatte ein Zug mit rund 200 Ehrengästen und Journalisten München wegen diverser Pannen auf der Strecke mehr als zwei Stunden zu spät erreicht. Auch am Sonntag, dem ersten regulären Betriebstag der neuen Schnellfahrstrecke, hatte sich ein ICE wegen eines technischen Problems stark verspätet.

Pro-Bahn-Sprecher Naumann bemängelte, die Bahn habe kein einheitliches Informationssystem und brauche hier eine „komplette Revision“. Die Bahn habe nicht genügend Personal, das im Störungsfall eingreifen und informieren könne. „Es nützt ihnen ja nichts, wenn jemand, der gleichzeitig im Stellwerk mit der Organisation des Schienenverkehrs beschäftigt ist, auch noch die Information geben muss. Dafür hat er nämlich im Störungsfall gar keine Zeit.“