Wirtschaft boomt — der Dax knackt die 8000er Marke

Billiges Geld der Notenbanken, gute Unternehmenszahlen und die Hoffnung auf ein Ende der Krise.

Frankfurt. Italien-Wahl, US-Haushaltsstreit und Euro-Schuldenkrise zum Trotz: Die Investoren rund um den Globus sind in Champagnerlaune. Der Dax knackt erstmals seit Januar 2008 die Marke von 8000 Punkten.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial erklimmt ein Allzeithoch nach dem anderen und in Japan schafft der Nikkei-Index die Marke von 12 000 Punkten. Aktien scheinen in der Gunst der Anleger derzeit ganz oben zu stehen. Das hat mehrere Gründe.

Das Sparbuch wirft so gut wie nichts mehr ab, seit die großen Notenbanken der Welt die Zinsen nahe null gedrückt haben. Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität, zum Beispiel Deutschland, versprechen nur noch mickrige Erträge.

Ein weiterer Vorteil aus Sicht vieler Investoren: Die Unternehmen aus Dax, MDax und TecDax schütten in den kommenden Monaten die Rekordsumme von 34,4 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus, ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Dax-Unternehmen sind im Schnitt so erfolgreich wie noch nie“, sagt Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Landesbank Bremen.

Auch die Konjunkturaussichten hellen sich auf: Aus den USA kamen positive Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die deutsche Wirtschaft wird in den ersten drei Monaten dieses Jahres Ökonomen zufolge wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Die Stimmung deutscher Unternehmen steigt von Monat zu Monat.

Selbst für den Euroraum, der in einer tiefen Rezession steckt, gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine schrittweise Konjunkturerholung.

Das billige Geld der Notenbanken beflügelt die Kauflaune an den Börsen. Hellmeyer hält einen Dax-Stand von 8700 Punkten Richtung Jahresende für durchaus realistisch. Seinen bisherigen Rekordstand hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer am 16. Juli 2007 mit 8151,57 Punkten erreicht.

Sollte die Schuldenkrise neu aufflammen, könnte es allerdings erstmal vorbei sein mit der guten Stimmung an den Aktienmärkten. Vor allem das Euro-Krisenland Italien steht unter Beobachtung. Nach dem Patt bei den Parlamentswahlen droht Rom von dem Sparkurs des scheidenden Regierungschefs Mario Monti abzukommen.

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