Zamek und Tamek streiten vor Gericht
Der Suppen-Krieg geht in die nächste Runde. Es geht um Millionen, die Zamek zum Überleben dringend braucht.
Düsseldorf. Was Zamek und Tamek gemeinsam haben, sind die letzten vier Buchstaben des Namens. Ansonsten könnten die Entwicklungen der Unternehmen unterschiedlicher nicht sein. Während Tamek in türkischen Supermärkten immer noch absoluter Marktführer in Sachen Fertigsuppen ist, findet man den Namen Zamek kaum noch. Das Düsseldorfer Traditionsunternehmen befindet sich in der Insolvenz und sucht händeringend nach einem Investor. Am Mittwoch trafen sich die Anwälte der beiden Suppen-Firmen vor dem Düsseldorfer Landgericht. Es geht um Millionen und der Ausgang des Verfahrens könnte für das Überleben von Zamek eine entscheidende Rolle spielen.
Schon frühzeitig hatten Zamek und Tamek vereinbart, dass man sich nicht in die Quere kommen will. 1977 unterzeichneten die Firmen einen Vertrag, in dem das türkische Unternehmen zusicherte, seine Produkte nicht in Deutschland zu verkaufen. Ähnliche Absprachen gab es für Großbritannien und Dänemark.
An diesen Vertrag soll sich Tamek nicht gehalten haben. Testkäufer von Zamek stellten fest, dass Produkte der Konkurrenz inzwischen sehr wohl in Deutschland verkauft werden. Insgesamt wollen die Düsseldorfer sechs Millionen Euro Schadensersatz einklagen.
„Wir bestreiten nicht, dass unsere Produkte in türkischen Supermärkten angeboten werden“, erklärte Hüseyin Salan, der Tamek in dem Verfahren vertritt. Die Größenordnung der Forderung sei aber völlig utopisch und aus der Luft gegriffen. Das Problem: Die sechs Millionen Euro wurden in dem Insolvenz-Verfahren auf der Haben-Seite verbucht, als ob Zamek den Prozess schon gewonnen hätte. Für den Insolvenzverwalter wäre es ein schwerer Rückschlag, wenn sich die Forderung als unberechtigt herausstellen sollte.
Das Gericht regte an, dass sich die beiden Parteien zusammensetzen und über einen Vergleich verhandeln sollen. Damit wurde am Mittwoch Nachmittag gleich nach der Verhandlung auch begonnen.