„Hello Mary Lou“ Wülfrather Chöre nehmen Probenarbeit auf
Wülfrath. · Die Gruppierungen „Deutsche Sänger“ und „Young Voices“ suchen noch Verstärkung.
Ein vielstimmiges „Hello Mary Lou“ erfüllt die Kulturkirche. Obwohl die Gesichter der Chormitglieder konzentriert sind, lässt sich ihnen die Freude an der heiteren Melodie, an der Musik, ja, am Singen selbst ansehen. Hier haben sich die „Deutschen Sänger“ zur Probe versammelt: Der mehr als 30 Sänger starke Chor existiert bereits seit beinahe 100 Jahren.
Hanna Rautzenberg ist seit drei Jahren dabei. Damals zog sie aus dem Siegerland nach Wülfrath. „Ich war schon im Siegerland in einem Chor“, erzählt sie. So hat sie sich an den Computer gesetzt und im Internet nach einem Chor recherchiert, der zu ihr passt. Schnell ist sie dabei auf die Chorgemeinschaft Wülfrath gestoßen und damit auch auf die „Deutschen Sänger“. Volkslieder, klassische Musicals oder auch Operetten-Stücke gehören zu ihrem Repertoire.
Noten lesen zu können, ist keine Voraussetzung fürs Mitsingen
Hanna Rautzenberg liebt das Singen. „Man entspannt sich“, erklärt sie. Und auch, wenn sie Noten lesen kann, ist das keine Voraussetzung fürs Mitsingen. „Man braucht kein Notenwissen, man muss nur Spaß am Singen haben“, betont sie. Auch die Konzerte genießt Hanna Rautzenberg: „Man will ja auch mal hören, was man die ganze Zeit geprobt hat und ein bisschen Anerkennung bekommen.“
Die kleinere Abteilung der Chorgemeinschaft nennt sich „Young Voices“. Die rund 20 Mitglieder sind zwischen 18 und 50 Jahre alt und haben ihre Probe nach den „Deutschen Sängern“ in der Kulturkirche. „Wir haben in diesem Jahr das Thema ‚Rock meets Classic‘“, verrät Eleonore Effert, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Wülfrath und Mitglied der „Young Voices“. Für sie wirkt Singen entspannend. „Nach einem stressigen Tag kommt man zur Probe und nach einer Stunde hat man sich alles von der Seele gesungen“, erzählt sie.
Dabei ist Singen durchaus eine Herausforderung. Das weiß auch Stephan Lux, Dirigent der „Young Voices“: „Die Stimmbildung erfolgt ganzheitlich, den ganzen Körper betreffend, aber die Stimme als heraushebendes Element.“ Dass Stimmbildung wichtig ist, weiß auch Eleonore Effert. „Wir überlegen, mal ein Chorwochenende zu diesem Thema zu machen“, sagt sie. Schließlich seien die beiden Chöre keine Profis, „aber ambitioniert.“
Gefühl der Gemeinschaft ist für die Sänger besonders wichtig
Die „Young Voices“ werden auch gerne für Hochzeiten gebucht. „Wir haben inzwischen schon ein richtiges Hochzeitsrepertoire.“ Und die großen Konzerte und Feste veranstalten beide Abteilungen der Chorgemeinschaft zusammen. „So können wir uns in die Stadt hinein präsentieren“, meint Effert. Aber die Gemeinschaft ist ebenfalls wichtig, wie Stephan Lux sagt: „Da treffen sich die Leute auch mal zu einem Stammtisch, wo dann Gemeinschaft entstehen kann, über den Chorgesang hinaus.“ Für Hanna Rautzenberg war das mit ein Grund, wieder im Chor zu singen: „Die Gemeinschaft, das Zusammenhalten. Das habe ich wieder gesucht.“