24 Stunden Blitz-Marathon im Kampf gegen Raser
Freitag ab sechs Uhr wird an 1400 Stellen in ganz NRW kontrolliert. Grund ist die gestiegene Zahl der Verkehrstoten.
Düsseldorf. Mit einem 24-Stunden-Blitz-Marathon wollen die NRW-Polizei und viele Kommunen verstärkt gegen Raser vorgehen. „Am kommenden Freitag von sechs Uhr morgens bis Samstag um sechs Uhr morgens werden wir rund um die Uhr Geschwindigkeitskontrollen in ganz NRW durchführen“, kündigte Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern an.
An insgesamt rund 1400 Kontrollstellen wollen Polizei und Kommunen alles an Messgeräten zum Einsatz bringen, was sie haben: Radarwagen und -anlagen, Laserpistolen und Videomess-Fahrzeuge. Jäger: „Alle 47 Polizeibehörden des Landes werden konsequent und koordiniert gegen den Killer Nr. 1, die Geschwindigkeit, vorgehen.“
Hintergrund: Zum ersten Mal seit 20 Jahren steigt die Zahl der Verkehrsopfer wieder an. In Nordrhein-Westfalen starben im vergangenen Jahr bis Oktober bereits 522 Menschen im Straßenverkehr. Als Hauptverursacher hat NRW-Innenminister Ralf Jäger die Raserei ausgemacht, die er nun „flächendeckend“ bekämpfen will.
Dazu sollen Polizei und Kommunen ihre Kräfte bündeln. „In Zukunft wollen wir noch mehr die Kooperation mit den Städten und Gemeinden suchen“, sagte Jäger. Um das Abkassieren von Autofahrern gehe es dabei nicht, betonte Jäger: „Uns kommt es nicht auf die Zahl der Knöllchen an. Uns geht es um mehr Sicherheit.“ Die bei dieser landesweiten Aktion geplanten Messstellen an Unfallschwerpunkten würden deshalb auch im Vorfeld bekanntgegeben.
Diese Bekanntgabe der polizeilichen Messstellen erfolgt auch tatsächlich, nämlich vor allem auf der Internetseite der NRW-Polizei. Die allerdings ist derzeit bis voraussichtlich einschließlich Donnerstag, 9. Februar, abgeschaltet. Und Messstellen der Kommunen, die den Großteil des Geldes aus den polizeilich verhängten „Knöllchen“ erhalten, sucht man dort vergeblich.